Erste Kollektivausstellung von Straßenkünstlern in Buenos Aires
Von Laura Wagener
Das Gebäude in der Straße Boulogne Sur Mer 345 in Once mutet von außen erst einmal gar nicht so an, als würden sich hinter den Türen die Werke diverser zeitgenössischer Künstler verbergen. Relativ unauffällig ist sie, die “Fábrica de oxígeno”, in der früher Sauerstofftanks hergestellt wurden. Die ehemalige Fabrik verfügt auf vier Stockwerken über insgesamt 4.500 m², und die Terrasse auf dem Dach des Gebäudes ist da noch nicht mitgerechnet.
Guillermo Rozenblum, Direktor der Stiftung Rozenblum, war es, der bereits vor fünf Jahren begann, das Gebäude in einen Raum für Kunst und Künstler zu verwandeln. Das Ganze basiert auf dem Prinzip des Mäzenatentums, das heißt, ein Mäzen, oder Förderer, unterstützt ausgesuchte Künstler ohne die Forderung einer direkten Gegenleistung, um damit eine öffentlich wirksame soziale Bewegung zu unterstützen. Im ersten Stock des Gebäudes sind also bereits seit einiger Zeit Künstler wie Paula Toto Blake, Marcolina Dipierro, Marcello Mortarotti etc. ansässig, die, als Gegenleistung für den ihnen zur Verfügung gestellten Raum, ab und an der Fundación Rozenblum eines ihrer Werke spenden. So ganz uneigennützig ist die Förderung wohl also doch nicht.
Open Studio
Es sind jedoch nicht nur die in den ständigen Ateliers arbeitenden Künstler, die in den Genuss der Nutzung der weiten Flächen der Fabrik kommen. Bereits zum vierten Mal rief Rozenblum dieses Jahr wieder zum “Open Studio” auf und lud über das Kollektiv “Street Arte BA” (SABA) diverse Künstler gegenwärtiger Straßenkunst dazu ein, die oberen Stockwerke und andere Teile des Gebäudes, wie die Küche und die Garage, zu ihrem künstlerischen Spielplatz zu machen. Die Organisatoren des Kollektivs vereinten über 50 Künstler aus Argentinien und anderen Teilen der Welt, ihre Kunst im Open Studio auszustellen, anzufertigen oder zu installieren.
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