Panorama Sur, Internationale Plattform für Darstellende Kunst, Vierte Ausgabe

Autorenwerkstatt, Workshops, Vortragsreihe und Aufführungen vom 15. Juli bis 2. August 2013 in Buenos Aires

Bereits zum vierten Mal findet Panorama Sur in Buenos Aires statt. Nach drei erfolgreichen Ausgaben hat sich die internationale Arbeitsplattform für darstellende Kunst in Südamerika etabliert und erweitert mit jeder Edition ihren Radius. Die temporäre Akademie wurde 2010 von der Siemens Stiftung und THE – Asociación para el Teatro Latinoamericano ins Leben gerufen und wird seit 2012 durch eine Exzellenzinitiative des Goethe-Instituts ergänzt, die unter anderem ein Stipendienprogramm für Autoren lateinamerikanischen Ländern enthält. Die diesjährige Ausgabe wird, wie auch im letzten Jahr, durch den Complejo Teatral de Buenos Aires-Teatro San Martín unterstützt. Außerdem beteiligen sich die Institutionen Iberescena und Centro de Experimentación del Teatro Argentino de La Plata (TACEC).

Ziel dieses internationalen Forums ist es, den Dialog zwischen Künstlern aus lateinamerikanischen Ländern mit ihren strukturell sehr unterschiedlichen Kulturszenen zu intensivieren und die Vernetzung mit dem internationalen Theatergeschehen voranzutreiben. Im direkten persönlichen Austausch mit der Kulturszene vor Ort können die Teilnehmer des Autorenseminars von Alejandro Tantanian und Cynthia Edul über drei Wochen hinweg an geplanten Projekten arbeiten, neue Ideen entwickeln und nachhaltige Arbeitskontakte aufbauen. Das Stipendienprogramm ermöglicht den Teilnehmern, ihre erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen anschließend als Multiplikatoren in die Kulturszenen ihrer Heimatländer einzubringen.

Das Programm 2013 bietet unter anderem eine dreiwöchige, intensive Autorenwerkstatt, internationale Workshops, eine Vortragsreihe und drei argentinische Uraufführungen: Zwei Vorstellungen der kolumbianischen Theatergruppe Mapa Teatro (Discurso de un hombre decente und Testigo de las ruinas) sowie The croquis reloaded der spanischen Künstlerin Cuqui Jerez.

Seit der ersten Ausgabe nimmt Panorama Sur die Wirklichkeit jenseits der Repräsentation in den Blick. Die aktuelle Ausgabe setzt sich zum Ziel, über das zu reflektieren, was wir normalerweise “theatralen Raum” nennen und dessen Verankerung in der Gesellschaft. Im Zentrum des Programms steht dieses Jahr das kolumbianische Künstlerlabor Mapa Teatro, das in phantastischem Dokumentartheater und Videoinstallationen lokale und globale Probleme aus einer transdisziplinären Perspektive heraus konfrontiert.

Das Vorstellungsprogramm eröffnet Mapa Teatro im Teatro Argentino (TACEC) in La Plata mit dem Stück Discurso de un hombre decente. Danach wird im Teatro San Martín in Buenos Aires Testigo de las ruinas, ein weiteres Stück von Mapa Teatro zu sehen sein. Gleichzeitig präsentiert die spanische Konzeptkünstlerin Cuqui Jerez, deren Arbeiten zwischen den Grenzen der Gattungen Theater, Tanz und Visual Arts entstehen, ihre bekannte Performance The croquis reloaded im Espacio Callejón in Buenos Aires.

Besonders innovativ ist dieses Jahr die Präsentation der Arbeiten junger argentinischer Künstler, die sich mit den Themen beschäftigen, die Panorama Sur von Beginn an promoviert. So bietet Panorama Sur 2013 die Uraufführung des argentinischen Stücks Yo te vi caer von Santiago Loza unter der Regie und Bühnenkonzeption von Maricel Alvarez, gespielt von Diana Szeinblum und Santiago Loza im Teatro Argentino (TACEC) in La Plata.

Im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe werden sich unter dem Motto “Beyond Representation” Christiane Jatahy (Brasilien), Mariana Percovich (Uruguay), Santiago Loza (Argentinien), Mapa Teatro (Kolumbien) und Cuqui Jerez (Spanien) mit neuen künstlerischen Praktiken auseinandersetzen. Die Workshops von Mapa Teatro, Cuqui Jerez und Christiane Jatahy erforschen die Grenzen zwischen Theater, Tanz und Visual Arts.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Veranstaltung Aproximaciones a Distancia, eine Vorschau des neuen Stücks von Matías Umpierrez Distancia im Malba – Fundación Costantini. Diese Arbeit entstand im Rahmen der Autorenwerkstatt Panorama Sur 2012 und wird im September 2013 uraufgeführt. Es ist eine Kopruduktion von El Cultural San Martín und dem Goethe-Institut, mit der Unterstützung von Panorama Sur und der Französischen Botschaft in Argentinien. Die Teilnehmer der Autorenwerkstatt werden außerdem die Film-Installation des Spielfilms Un viajero atrapado en un proyectil von Luigi Voglino sehen können.

Eine weitere Besonderheit der Ausgabe Panorama Sur 2013 ist die Einbindung der virtuellen Auslegung des Produktionsablaufs der gesamten Plattform. Der in Chile ansässige, mexikanische Autor Fernando Ocampo, Teilnehmer und Stipendiat der Panorama Sur-Autorenwerkstatt 2012, begleitet die diesjährige Ausgabe als Social Media Korrespondent und wird über die Veranstaltungen und das Randgeschehen im Internet berichten.

Panorama Sur konsolidiert durch dieses Programm, über die Förderung der Vernetzung mit dem internationalen Theatergeschehen hinaus, sein Ziel, den innerlateinamerikanischen Dialog zu stärken, hatte man doch festgestellt, dass der Blick nach Europa in Lateinamerika stark ausgeprägt ist, während das Geschehen in den Nachbarländern kaum zur Kenntnis genommen wird. Panorama Sur leistet in diesem Sinne einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der Kulturszenen innerhalb Lateinamerikas.

Facebookseite hier.

Ausstellung des Goethe-Instituts Rio rund um den Fußball

Wanderausstellung “FÚTBOL: O jogo só acaba quando termina” wird im MUNTREF in Caseros eröffnet

Am Mittwoch, dem 10. Juli, wird um 13 Uhr im Museum der Universidad Tres de Febrero (UNTREF, Valentín Gómez 4838, Caseros, Buenos Aires) die Ausstellung “FÚTBOL: O jogo só acaba quando termina” eröffnet. Organisiert vom Goethe-Institut Rio de Janeiro und kuratiert von dessen Direktor Alfons Hug, umfasst die Wanderausstellung, die durch Südamerika tourt, Werke von Künstlern aus 10 Ländern. Eine aktueller Blick auf den so beliebten Sport und seine sozialen und kulturellen Auswirkungen wird in Fotos, Videos und Klangkunst zum Ausdruck gebracht.

Aus Deutschland nehmen Lukas Ligeti, Michael Wesely und Lela Ahmadzai teil; aus Brasilien Dias&Riedweg, Marina Camargo und Pablo Lobato; aus Uruguay, Luciano Supervielle, Santiago Tavella und Grupo Bajofondo; aus Argentinien, Gabriel Orge, Sebastián Gordín, Martín Weber, Paula Delgado und Ezequiel Suranyi; aus Chile, Gianfranco Foschino; aus China, Zhang Qing; aus Bolivien, Álvaro Olmos; aus Peru, Fernando Gutiérrez; aus Venezuela, Muu Blanco; und aus Südafrika, Zwelethu Mthethwa&Matthew Hindley.

Die Ausstellung kann bis zum 22. September montags bis sonntags von 11-20 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden.

Infos auf Spanisch hier; auf Portugiesisch hier.

Kalender / Agenda

Click aquí­ para leer la versión en castellano.

Ausstellungskalender 06/07/2013-13/07/2013

Von Susanne Franz


Über 5000 Menschen sind am vergangenen Samstag zur Eröffnung der Ausstellung “Yayoi Kusama. Obsesión infinita” im Malba gekommen – wegen des großen Andrangs blieb das Museum bis 1 Uhr morgens geöffnet. Auch in den sozialen Netzwerken war die Vernissage Top-Thema: der Hashtag “Malba” war stundenlang “Trending Topic” bei Twitter. “Yayoi Kusama. Obsesión infinita” ist die erste Retrospektive in Lateinamerika der bedeutendsten lebenden japanischen Künstlerin. Die Ausstellung, die bis zum 16. September zu sehen sein wird, umfasst 100 Werke, die Kusama zwischen 1950 und 2013 geschaffen hat, darunter Gemälde, Werke auf Papier, Skulpturen, Videos, Slideshows und Installationen.

(Fotos der Eröffnung hier; Streaming der Einführungsveranstaltung im Auditorium der Kuratoren Philip Larratt-Smith und Frances Morris.)

Die Ausstellungen der Woche:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Agenda / Kalender

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Agenda de Muestras 06/07/2013-13/07/2013

Por Susanne Franz


Más de 5.000 personas participaron de la apertura de “Yayoi Kusama. Obsesión infinita” en el Malba el sábado pasado, entre las 19:00 y la 1:00 de la madrugada. La inauguración también tuvo una enorme repercusión en las redes sociales y la palabra “Malba” se transformó en “Trending Topic” de Twitter durante varias horas. “Yayoi Kusama. Obsesión infinita” es la primera muestra retrospectiva en América Latina de la mayor artista japonesa viva. La exposición se presenta hasta el 16 de septiembre. Se presenta un recorrido exhaustivo a través de más de 100 obras creadas entre 1950 y 2013, incluyendo pinturas, trabajos en papel, esculturas, videos, slideshows e instalaciones.

(Fotos de la inauguración aquí; streaming de la conferencia de los curadores Philip Larratt-Smith y Frances Morris.)

Las muestras de la semana:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Kolumbus am Boden

Cristina Kirchner ignoriert Proteste und lässt das Denkmal abmontieren

Von Marcus Christoph


Im Streit um das Kolumbus-Denkmal hinter der Casa Rosada hat die Nationalregierung am vergangenen Wochenende Fakten geschaffen. Mit zwei Kränen ließ sie die Statue zu Ehren des Amerika-Entdeckers abmontieren. Statt auf seinem 19 Meter hohen Sockel lagert das Steinmonument nun auf dem Boden im abgesperrten rückwärtigen Bereich des Präsidentenpalastes.

Dabei hatte das nationale Verwaltungsgericht erst wenige Wochen zuvor bestimmt, dass jedwede Handlung zu unterlassen sei, die einen Abtransport des Denkmals implizieren könnte. Die Empörung von Bürgeraktivisten sowie der Stadtregierung über die Maßnahme der Kirchner-Regierung war entsprechend groß. Die Stadtverwaltung sprach von einem “unglaublichen” Vorgang und verwies auf den erwähnten Richterspruch. Die Nationalregierung suche anscheinend den Konflikt um des Konfliktes willen. Die Stadt kündigte juristische Schritte an.

Um dem von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner angestrebten Transport des Denkmals nach Mar del Plata vorzubeugen, stellte die Stadtverwaltung Wachen an den Zugängen zu dem Areal hinter der Casa Rosada auf. Seitens der Nationalregierung hieß es, die aktuelle Maßnahme sei erfolgt, um das Denkmal zu restaurieren. Anschließend könne es auch wieder auf seinen angestammten Sockel zurückgestellt werden, so der zuständige Ingenieur Juan Arriegue. Experten bezweifeln indes, dass das Denkmal für Sanierungsarbeiten tatsächlich auf den Boden hätte befördert werden müssen.

Geht es nach dem Willen der Präsidentin, soll das Kolumbus-Denkmal bald einer Statue zu Ehren der lateinamerikanischen Freiheitskämpferin Juana Azurduy weichen. Die in Sucre im heutigen Bolivien geborene Mestizin nahm an den Kämpfen gegen die spanische Kolonialmacht teil. Das Denkmal zu ihren Ehren wird finanziell von der bolivianischen Regierung unterstützt.

Der Staatschefin hat die jüngste Abrissaktion nun eine Strafanzeige eingebracht. Diese reichte der Anwalt Mariano Julio Aguilar im Auftrag von Umweltschützern beim Bundesgericht Comodoro Py ein. Die Vorwürfe: Verletzung der Dienstpflicht und Nichtbeachtung eines richterlichen Beschlusses.

Foto:
Das Kolumbus-Denkmal liegt nun auf dem Boden im abgesperrten rückwärtigen Bereich des Präsidentenpalastes.

Kalender / Agenda

Click aquí­ para leer la versión en castellano.

Ausstellungskalender 29/06/2013-06/07/2013

Von Susanne Franz


Bis zum 7. Juli kann man im Cronopios-Saal des Centro Cultural Recoleta in Buenos Aires noch die Fotografieausstellung “John Lennon en New York 1971-1980” des US-Amerikaners Bob Gruen besuchen, der den 1980 ermordeten Ex-Beatle John Lennon während der 1970er-Jahre porträtiert hat. Im Rahmen des Jugendkulturfestivals Ciudad Emergente am vergangenen Wochenende sahen 350.000 Menschen die Schau – das macht sie zur meistbesuchten Ausstellung aller Zeiten in dem beliebten Kulturzentrum.

Die Ausstellungen der Woche:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Agenda / Kalender

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Agenda de Muestras 29/06/2013-06/07/2013

Por Susanne Franz


Hasta el 7 de julio se podrá visitar la muestra del fotógrafo Bob Gruen quien retrató las escenas más íntimas de John Lennon en New York durante el período de 1971-1980. Ya la vieron 350 mil personas convirtiéndola en una muestra con récord histórico de visitas en el Centro Cultural Recoleta.

Las muestras de la semana:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Traumdeutung mit feministischem Unterton

“Grete Stern: Los sueños” noch bis zum 1. Juli im Malba

Von Philip Norten


Im Malba-Museum sind noch bis zum 1. Juli unter dem Titel “Los sueños / Die Träume 1948–1951” Fotomontagen der deutsch-argentinischen Künstlerin Grete Stern zu sehen. Ausgestellt werden Originale, sogenannte Vintage-Abzüge, aus der Sammlung Costantini.

Die Montagen erschienen unter dem Titel “El psicoanálisis le ayudará” in der Zeitschrift “Idilio”, einer populären Frauenzeitschrift. Deren Leserinnen konnten in Form von Leserbriefen der Zeitschrift von ihren Träumen berichten, worauf diese vom Herausgeber der Zeitschrift Gino Germani, unter dem Pseudonym Richard Rest, gedeutet wurden. Diese Traumanalysen wurden schließlich, ergänzt von den Fotomontagen Sterns, veröffentlicht. Im Verlauf von drei Jahren entstanden so annähernd 150 Collagen.

Stern verwendete die Technik der Fotocollage – die Zusammensetzung von verschiedenen bereits vorhandenen Fotos –, die von Avantgardekünstlern der surrealistischen und der Dada-Bewegung in den 1920er Jahren entwickelt worden war. In ihren “Los sueños”-Collagen zeigt sie Frauen in unterschiedlichen, aber immer absurden Situationen, die einen Einblick in eine surreale Traumwelt zu geben scheinen. Sterns Frauen wirken dabei manchmal verängstigt oder bedroht, andere friedlich, wie die eingeschlossene Frau in der Flasche, oder einfach nur verwirrt, wie die Frau, die durch ein Zwitterwesen aus Schildkröte und Zug bedroht wird.

Doch wie auch bei anderen surrealistischen Kunstwerken steckt hinter der absurd komischen Fassade der Collagen eine wahre Botschaft. Denn die Traumwelten der Leserinnen decken ein Frauenbild auf, das sich damals in einem fundamentalen Wandel befand. Das Bild der modernen Frau entstand und bedrohte das traditionelle Familienmodell und Rollenverständnis. Grete Sterns eigene Biografie ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung: 1904 in Wuppertal geboren, studierte sie 1923-1925 an der Kunstgewerbeschule Stuttgart und arbeitete anschließend als Grafikerin und Fotografin in Berlin, wo sie auch Kurse am Bauhaus belegte.

Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft musste sie schließlich nach England emigrieren, wo sie den bekannten argentinischen Fotografen Horacio Coppola heiratete. Mit diesem kam sie nach Argentinien, wo sie als Fotografin für Zeitschriften arbeitete und schnell Anschluss an die lokale Kunstszene fand. So arbeite sie u.a. für das Magazin “Sur” von Victoria Ocampo. Später war sie auch als Professorin tätig, und sie entwickelte eine berühmt gewordene Fotoserie über die Ureinwohner des Gran Chaco. Grete Stern starb 1999 in Buenos Aires.

  • Bis zum 1.7. einschließlich.
  • Malba, Av. Figueroa Alcorta 3415, Buenos Aires.
  • Do-Mo und feiertags 12-20, Mi bis 21 Uhr, dienstags geschlossen.
  • Eintritt 32 Pesos; Studenten, Lehrer, Rentner oder über 65-Jährige mit gültigem Ausweis 16 Pesos. Behinderte: gratis; Kinder unter 5: gratis. Mi: Eintritt 16 Pesos; Studenten, Lehrer und Rentner mit gültigem Ausweis: gratis. Behinderte: gratis.

Foto:
Grete Stern: “Botella al mar”, Fotomontage, 1950.

Kunst-Nacht mit spannenden Präsentationen

Kirsten Mosel im Espacio Forest

Ein Hotspot der aktuellen zeitgenössischen Kunst ist zur Zeit das Atelierhaus Espacio Forest in Chacarita, ein Haus, in dem seit Anfang des Jahres sechs Künstler ihre Ateliers eingerichtet haben. Es ist klar, dass das Haus nur eine Übergangsphase für Künstler und Kreative ist (es wird im September abgerissen), dafür wird es aber intensiv genutzt: jeden Monat laden die Künstler dort andere Künstler ein, um eine Nacht lang neue Experimente zu präsentieren. So gibt es jeden Monat spannende Präsentationen von Fotos, Skulpturen, Videos, Livemusik, etc. In dieser einen Nacht kommen Hunderte von Kunstinteressierten, um zu sehen, zu diskutieren und zu feiern.

Die Kunst-Nacht im Juni fand am 27.6. statt. Zwanzig ganz unterschiedliche künstlerische Positionen waren zu sehen. Auf Einladung des Malers Leo Cavalcante zeigte die deutsche Künstlerin Kirsten Mosel ihre neue Serie Donde? (Leinwände, aus denen Formen herausgeschnitten wurden) sowie Zeichnungen und eine Arbeit in situ, die für diesen Raum geschaffen wurde.

Foto:
Neue Arbeiten von Kirsten Mosel im Espacio Forest.

“Nuestra esencia es hacer accesorios que toman protagonismo”

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Los Vados del Isen es una de las marcas de bijouterie más originales del país

Por Paula Bonnet


En 2001 Federico Estrella trabajaba en una empresa como diseñador gráfico. Una época difícil en Argentina: antes de fin de año se quedó sin empleo. Lo que para muchos fue una desgracia, a él le trajo suerte. Un regalo de una tía y mucha imaginación resultaron en Los Vados del Isen, una de las marcas de bijouterie más originales del país. Al proyecto se sumó su esposa Vero y más tarde Víctor Esnaola, su cuñado. Hoy cuentan con un local en Barrio Norte (Aráoz 2918), venden en el exterior y colaboran con prestigiosas empresas de moda.

¿Cómo comenzaron a trabajar juntos?

Víctor (V): Fede y Vero empezaron a vender en ferias de diseño que se hacían los fines de semana. En ese momento se habían puesto de moda. Después decidieron abrir un local en Las Cañitas. Ahí me llamaron porque yo sabía de qué se trataba, sabía hacer cosas. Desde ahí trabajamos juntos. Antes de eso yo ayudaba a vender en bares y restoranes.
Dejamos de ir a las ferias cuando abrió el negocio. Focalizamos en llenarlo de accesorios y fomentar la clientela. En el 2004 nos mudamos a la calle Aráoz. Ahí se amplió la marca: empezamos a salir en un montón en revistas y con el boca a boca empezamos a crecer.

Nos centramos en hacer bijou para la noche y a diferenciar campañas de otoño/invierno y primavera/verano. Nos convertimos en una marca más comercial y a diseñar para otros. Fuimos creciendo hasta hoy, que es como mejor estamos.

¿Cómo fue empezar un proyecto nuevo en la difícil situación del 2001?

Federico (F): Me ayudó mucho mi tía porque yo no sabía de qué se trataba la bijouterie. Cuando cerró el estudio en el que trabajaba, algunos empezaron a hacer ropa. En diseño gráfico echaban gente en vez de tomarla entonces lo que me quedaba era hacer algo por mi cuenta. Justo surgió el regalo de mi tía: tenía muchas piedras que eran lindas y antiguas. Era sólo enhebrar, nada más, pero el collar estaba bueno porque no era una mostacillita cualquiera. Eran cosas copadas que le gustaban a la gente. Entonces empecé a ir al Once, que no tenía ni idea de qué se trataba.

¿Cómo aprendieron a hacer más accesorios?

V: No tenemos formación profesional de bijouterie, pero ponemos nuestra firma. La gente se da cuenta cuando ve un collar o un aro nuestro porque tiene el estilo propio.

¿Cuál es la esencia de la marca?

V: Hacer accesorios que tomen protagonismo. No acompañan un vestido. Son recargadas, no es simplemente una cadenita con un dije. Por eso también vienen muchas clientas, se llevan un collar y se arman el resto de su outfit en base a eso, no al revés. Salimos de esa costumbre de complementar el atuendo con un arito.

¿Cómo les nació el ojo para el diseño?

V: Pasamos mucho tiempo en nuestro taller haciendo cosas. Al estar ahí se nos abre la cabeza. Yo digo que es un veinte por ciento transpiración y un ochenta por ciento inspiración. De tanto estar en el local surgen cosas copadas. Si no trabajáramos tanto tiempo en la mesa con las pinzas quizás no saldría.

Entonces es todo a pulmón…

F: Sí, es de familia. Empezamos con esto y así fue, no es que estudiamos.

V: Hacemos todo nosotros dos. No es una mega empresa. Tratamos de tener sólo este local y unificar todo acá.

¿Ahora cómo conceptualizan cada colección? ¿Qué trabajo previo hacen?

V: Como la mayoría de los diseñadores: miramos las tendencias y lo que está por venir y tratamos de proyectar eso a cuatro o cinco meses para adelantarnos a la temporada siguiente. Pueden ser animales, determinada figura geométrica o colores particulares… Nosotros usamos el turquesa y el fucsia que son atemporales y propios de nuestra marca. A eso le agregamos algo de invierno o verano.

Los Vados del Isen es un lugar del universo del Señor de los Anillos. ¿Cómo eligieron ese nombre?

F: Vero estaba leyendo el libro y yo estaba en la computadora viendo cómo crear la marca, qué ponerle a los collares. Ella me dijo el nombre y así quedó. Al principio costó porque no es muy comercial. Era re difícil, nos decían cualquier cosa, como “las hadas del cine”… Pero ya está. Ahora nos conocen también como Los Vados, más corto.

¿Cómo es su trabajo con otras empresas?

V: Hacemos desarrollo de producto en base a las necesidades de clientes de otras marcas. Elaboramos y confeccionamos según las campañas.

¿Cómo es la relación con el diseñador Benito Fernández?

V: Con él tenemos libertad: vemos qué tipo de vestidos va a hacer para la temporada y en base a eso podemos diseñar y mostrarle directamente la pieza terminada que hacemos. Por lo general tiene que ver la onda que tiene él con nuestro estilo y la esencia de nuestra marca, así que no hay tanto choque.

¿Con quién están trabajando en este momento?

V: Para esta temporada de verano del 2014 estamos viendo de hacer cosas con Rapsodia, está todo bastante fresco. Trabajamos para Tucci y para Ginebra, una marca nueva con la que trabajamos la temporada anterior y nos complementamos bastante bien. Tal vez se suma otro cliente.

F: Benito quizás, casi siempre lo ayudamos en los veranos. A él y a nosotros nos cuesta más el invierno. Hacemos collares grandotes… Esa parte nosotros no la tenemos. No es lo nuestro.

¿Ustedes se encargan de la parte comercial?

V: Sí, la empresa consiste en nosotros dos que somos los que hacemos las cosas y tomamos las decisiones. Después está mi hermana Vero y mi novia que nos ayudan en la parte de por mayor, de prensa, de enviar placas a programas, préstamos a figuras. De eso tratamos de desligarnos y enfocarnos en el producto en sí.

¿Cómo deciden qué publicar en su blog?

V: De eso se ocupa Vero que hace las fotos de nuestra amiga Tefi para subirlas. Ella se fija en las tendencias que se vienen en Europa y también se ocupa de Facebook y Twitter. Por ahí nos pide alguna cosa para hacer cierta foto y la sube. Está bueno el ida y vuelta que trae.

El local está en una zona distinta, no es Palermo. ¿Cómo fue la idea de instalarse en Barrio Norte?

F: Al ser una marca de tipo exclusiva se limita dónde poner el local. Nunca estuvimos en lugares comerciales, no somos tan masivos como para que entren mil personas por día. La idea es que vengan clientas que conocen Los Vados y también vecinas.

Antes esto era una peluquería, pasamos y vimos un cartelito chiquitito que decía “Se alquila”. Me gustó porque está de pasada: uno va por la calle Aráoz para llegar a Salguero. Está cerca de Cabello pero no está metido ahí, donde en 2004 el precio del alquiler estaba carísimo en comparación al de acá.

V: En ese momento además nos hicimos más conocidos en las revistas y empezó a venir un montón de gente. Nos preguntamos si nos teníamos que mudar pero las clientas nos decían que acá están más tranquilas. También tienen la ventaja de encontrarse con nosotros y diseñar algo exclusivo. Apuntamos para ese lado en vez de intentar hacer mucho stock de cosas. Tener un ida y vuelta con el cliente está bueno y a las personas les gusta que les hagamos algo especial, más allá de que tenemos el local lleno de cosas.

¿Las clientas vienen directamente a buscar lo que ustedes ofrecen?

V: Sí, casi el cien por ciento. Nadie viene, pasa, mira, da una vuelta y se va, como pasa en otros lugares. La mayoría de la gente viene porque necesita algo puntual para una fiesta en el fin de semana.

¿Por qué se hizo conocida la marca en 2004? ¿Qué cambió en ese año?

V: Quizás tuvimos la suerte de que varios productores de moda vengan al local y conocieran la marca por el boca a boca. Se llevaron varias cosas para que la gente del mundo de la moda la conozca y por ese ámbito repercutió bastante. En ese momento también crecieron las ventas al interior.

¿Por qué no muestran sus cosas en la Buenos Aires Fashion Week o en la Feria PuroDiseño?

V: No surgió el planteo de estar en ese tipo de eventos. Quizás más adelante se pueda hacer. No tenemos tanto tiempo para dedicarle porque se necesita armar una estructura bastante grande. En el transcurso de los días preferimos pasar el rato con cosas que surgen en el momento. Queremos entrar con buena presencia, no solamente para que esté la marca y nada más.

¿Dónde venden en el exterior?

F: En Anthropology y en Chile, Perú y Paraguay.

V: Siempre bajo la modalidad de clientes que viven allá o tienen un ida y vuelta con esos países. Tenemos nuestra marca en esos lugares pero no somos los responsables sino que son de los clientes que nosotros conocemos.

¿Están haciendo lámparas también?

F: Sí, las hago yo con una mamá del jardín de mi hijo que es artista plástica. Hice para mi casa y surgió algo. No me dedico a eso pero ella está haciendo remodelaciones de casas y si puede pone algo nuestro. Ella las pinta y yo le doy una veta que tenga que ver con Los Vados. No diseño la lámpara pero le doy una impronta de lo que me gusta a mí.

¿Y ropa?

F: En un momento hicimos sweaters con Vero. Conocimos a una señora que tejía y tenía una fábrica. Nos gustó y nos pusimos a diseñar. Siempre teniendo en cuenta que cuando alguien se compre un sweater se dé cuenta de que es de Los Vados porque tiene un pájaro o unos botones que son parecidos a unos aros. No son comunes, la marca no da para que colguemos cualquier cosa. Está todo diseñado y pensado. Pero el año pasado no tuve tiempo para dedicarme a eso y ahora lo que queda es lo que hay, no hay una colección. Estaba bueno y sumaba pero es todo un tema.

Lernfähige Vögel?

Frau Boyerito und die Trinkgymnastik

Von Friedbert W. Böhm

Unser kleiner grüner Kolibri brauchte einige Wochen, bis er sich an die neue Kolibritränke gewöhnte, die ich eines Winters aufhängte. Dann hatte er sehr bald Gesellschaft: einen bräunlichen, der im Sommer anscheinend die Blüten unseres Gartens verschmäht. Und da aller guten Kolibris drei sind, kam ein Jahr später noch ein großer grüner dazu, der einige Wochen blieb. Offenbar hatte er sich durch meine Gastfreundschaft von seiner Weiterreise in den warmen Norden abhalten lassen.

Inzwischen entdeckte die Trinkstelle auch einer aus der Gruppe der heiteren Músicos, die sich periodisch bei uns einstellt, und es wird wohl nicht lange dauern, bis seine Kollegen ihn imitieren. Sogar ein Tordo-Weibchen habe ich schon an der Kolibritränke gesehen. Wer seine Eier in fremde Nester legt, fühlt sich wohl auch zur Nutzung fremder Nahrungsquellen berechtigt.

Dann erschienen zwei schwarze Gäste. Nein, das sind doch keine Tordos, sagte ich mir. Mein Freund, der Ornithologe, klärte mich auf, dass es Boyeritos waren, offenbar ein Pärchen. Meinem arroganten Vorurteil folgend, stufte ich das etwas größere Vögelchen als das Männchen ein.

Richtige Akrobaten sind das, hängen sich kopfunter in die Hibiskusstaude, um aus den Blütenansätzen Nektar zu saugen. Bald hatten sie auch die Kolibritränke entdeckt, wo es mit Honig aufgewertetes Zuckerwasser gibt. Das Männchen fand sofort heraus, wie man sich an die Basis der schwankenden Tränke hängen kann, um gemütlich, kopfoben, an einer der mit Plastikblüten markierten Nektarquellen zu schlürfen. Das Weibchen hingegen hielt an seiner Hibiskustechnik fest, hängte sich kopfunter an einen nahen Zweig und ergatterte so mühsam einige Tropfen des nahrhaften Safts.

Als Raucher verbringe ich viel Zeit an der frischen Luft. Dabei fiel mir allmählich auf, dass die eheliche Harmonie der Boyeritos gestört zu sein schien. Wenn das Weibchen sich anschickte, vom Zweig aus seine Trinkgymnastik einzuleiten, flatterte das Männchen an seine Seite und begann, auf es einzupicken. Fressneid! Die Gemahlin pickte erbost zurück. Was fällt dem bloß ein, mich am Trinken zu hindern?! Sie wie ich hatten aber ganz falsch verstanden. Das Männchen wollte nicht stören; es wollte zeigen. Es flog nämlich anschließend vom Zweig zur Tränkenbasis, nippte einmal kopfoben, kam dann auf den Zweig zurück, machte es noch einmal und noch einmal vor, als ob es sagen wollte: Sieh doch, wie es viel einfacher und müheloser geht. Schließlich ließ sich das Weibchen überzeugen und probierte es ein- oder zweimal. Offenbar widerstrebte es ihr aber, männliche Lehren zu übernehmen. Inzwischen trinken sie wieder friedvoll, jeder auf seine Weise.

Natürlich kann ich mich bei der Bestimmung der Geschlechter geirrt haben. Schließlich ist Lernresistenz nicht geschlechtsgebunden.

Foto:
Ein richtiger Akrobat: Boyerito.