Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 09/02/2013-16/02/2013

Por Susanne Franz

El domingo 10 de febrero a las 19.15 horas se realizará una recorrida de cierre de la muestra “Hacia una poética de la producción”, con la artista Ana Lía Werthein y el curador Rodrigo Alonso, en la Sala “C” del Centro Cultural Recoleta (Junín 1930, Buenos Aires).

El domingo también cierra la muestra “Recorridos – arte en diálogo con la ciencia y la tecnología” en la Sala Cronopios.

El Centro Cultural Recoleta es una de las sedes del III. Festival Shakespeare de Buenos Aires que se lleva a cabo entre el 8 y el 16 de febrero. Programación aquí.

Las muestras de la semana:

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Karneval in Buenos Aires

Die fünfte Jahreszeit in der argentinischen Hauptstadt: ein Ventil für mangelhafte Zustände

Von Chiara Kettmeir

Kunst hat schon immer eine herausragende Rolle gespielt, wenn es darum ging, sich kritischen oder kontroversen Themen konfrontativ zu stellen. Sie erweist sich als eine hervorragende Möglichkeit, private, psychologische, historische oder soziale Strukturen zu beleuchten und eine kritische Sicht der Dinge einzunehmen.

Der Karneval ist eine Art sozialer Kunstform, die insbesondere im momentan schwierigen Umfeld von Buenos Aires als Ventil vielfältiger Missstände dient. Er bietet eine ästhetische Erfahrung voller lautstarker Emotionen, auffallender Farben und Formen und provozierender Freuden, ist aber zugleich auch ein subversiver Verweis, ein Anklingen von etwas, das nicht sein darf.

Mit viel nackter Haut, prachtvollen, eigenhändig genähten Kostümen, schrillen Farben und rhythmischer Musik lässt sich das freudige Beisammensein auf den Straßen der Haupststadt Buenos Aires beschreiben. 112 Murgas – das sind Gruppen von Sängern, Trommlern und Tänzern aus den jeweiligen Vierteln – treten in 37 verschiedenen Paraden seit vergangenem Samstag, 2. Februar, auf. Bis 12. Februar hat man die Möglichkeit, die Murgas bei ihren Paraden zu begleiten und sich der positiv wirkenden Stimmung hinzugeben. Was im ersten Moment als reiner Klamauk erscheint und feuchtfröhlich begossen wird, kommt auf den zweiten Blick – oder wohl eher auf das zweite Ohr – einer bittersüßen Parodie auf die argentinische Realität nahe. Mit Sarkasmus werden regierungskritische Themen des letzten Jahres aufgegriffen.

Im Jahr 1997 zum Kulturerbe und seit 2011 auch als offizieller Feiertag (dieses Jahr: 11./12. Februar) deklariert, findet der Karneval von Buenos Aires seinen Ursprung im volkstümlichen Kölner Karneval. Europäische Einwanderer aus dem Rheinland überlieferten vor über 150 Jahren ihre Tradition, die sich sodann mit der Musik der ehemaligen afro-amerikanischen Sklaven zu einer eigenständigen Volkskultur vereinigte. So erklärt sich auch das typische Kostüm, das aus einem Seidenfrack, Handschuhen, Hut und Stock besteht und die Verrenkungen ähnelnden Bewegungen. Anscheinend ein Erbe der Zeit, als Sklaven heimlich in die Gewänder ihrer Herren schlüpften und sich mit übertriebenen Bewegungen über sie lustig machten.

Ein buntes Treiben, das insbesondere in Zeiten wirtschaftlichen und politischen Unmutes, dem Volk eine – alternative – Stimme gibt.

Programm (auf Spanisch) hier.

Der Teufelskreis

Gibt es einen Ausweg?

Von Friedbert W. Böhm

Jenes Land war eines der fortschrittlichsten und wohlhabendsten gewesen. Fortschrittlich nicht nur im technischen Sinne, nein, auch was seine gesellschaftlichen Regeln anbetraf, hatte es eher als andere die Weichen für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gestellt. Seine Verfassung war vorbildlich und als andernorts noch Frauen, Andersgläubige, Andersfarbige und Arme vom politischen Geschäft ausgeschlossen waren, galt dort bereits das Allgemeine Wahlrecht.

Eine vollkommene Demokratie war damit allerdings nicht erreicht. Die einfachen Leute nämlich, von denen es sehr viele gab, ließen sich von der patriarchalischen Elite oft bei den Wahlen vertreten, so dass sie auf die Ergebnisse recht wenig Einfluss hatten. Wenn die Eliten auch im Allgemeinen recht vernünftig und wohlmeinend waren, etwa ein vorbildliches Erziehungssystem und ein recht ansehnliches Gesundheitswesen schufen, waren die einfachen Leute nicht ganz zufrieden. Sie mussten zwar weniger arbeiten als in vielen anderen Gegenden und lebten trotzdem besser als dort; es änderte sich aber wenig an den traditionell sehr hohen Unterschieden in Besitz und Einkommen.

Dagegen, wurde den Leuten gesagt, ließe sich etwas tun. Es ginge doch nicht an, dass Einige tausendmal mehr besaßen und verdienten als die Anderen. Die so sprachen, waren wortmächtige, aus anderen Ländern zugereiste Gebildete, aus Ländern übrigens, in denen wesentlich mehr gearbeitet und weniger verdient wurde als in diesem. Umverteilung täte not, sagten sie. Das gefiel den einfachen Leuten. Es entstanden neue, “linke” genannte, Parteien und Bewegungen mit begeisterten Anhängern und durchsetzungsfähigen Führern. Sie wetterten gegen den “ausbeuterischen Kapitalismus des Auslands”, gewannen immer mehr Einfluss in der Volksvertretung und stellten schließlich die Regierung.

Der traditionellen Elite gefiel dies natürlich nicht. Sie stänkerte, wo sie konnte, gegen die neuen Machthaber und angesichts der zu erwartenden Umverteilungsmaßnahmen wurde ihre Bereitschaft, etwas vom Wohlstand an die Gesellschaft abzugeben, zusehends geringer. Schließlich fühlte sie sich derart bedroht, dass sie die gewählte Regierung durch einen Militärputsch absetzte.

Aber schließlich merkten auch die Militärs, dass sie nicht gegen den Volkswillen regieren konnten. Einer aus ihren Reihen setzte sich an die Spitze der Umverteiler, errang die Macht und drangsalierte die Wohlhabenden nach Strich und Faden. Dieser Oberst, dann General und seine Nachfolger wurden gelegentlich wieder von einer demokratischen Regierung abgelöst, welche wiederum… So lösten sich Militär- und gewählte Regierungen einige Generationen hindurch gegenseitig ab.

Gleich blieb nur eine nachhaltige Tendenz zur Umverteilung. Sie war sozusagen zur Mode geworden. Natürlich gab es mit der Zeit immer weniger zum Umverteilen, weil immer größere Teile der Gesellschaft mit der Zuteilung der Umverteilungsscheibchen beschäftigt oder an deren Empfang gewöhnt wurden, so dass der Volksteil, der Wohlstand schaffte, immer kleiner wurde. Wir wollen diesen Teil “die Schaffer” nennen.

Die Schaffer hatten irgendwann nur noch sehr wenig mit der traditionellen Wohlstandselite zu tun, welche durch Umverteilung, Erbteilung und die dem ererbten Reichtum eigene Lässigkeit sich praktisch verflüssigt hatte. Es waren meist Selfmademen, Leute mit Witz, Einfallsreichtum, Initiative, Unternehmer halt. Patrioten wie ein guter Teil der traditionellen Elite waren die Schaffer allerdings nicht. Weshalb soll man auch als Privatmann Gemeinsinn zeigen, wenn die Bestrebungen des Staates prioritär und erklärterweise darauf gerichtet sind, Wohlhabende zu schröpfen und Arme zu beschenken? Da hat man genug damit zu tun, das selbst Erreichte zu schützen und für eine ungewisse Zukunft vorzusorgen!

Solche Überlegungen waren auch den Führern der Umverteilungsgesellschaft nicht fern. Sie sahen keinen Grund, sich selber nicht auch als Umverteilungsbegünstigte zu sehen. Schließlich waren sie es, die einen immerwährenden Kampf gegen die Ungerechtigkeit führten und sich in ihren Ämtern aufrieben für die Benachteiligten! Kurz, sie waren mit der Zeit genauso mit der Wahrung und Mehrung ihres Privatvermögens beschäftigt wie die wirklichen Schaffer.

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Ausstellungskalender 02/02/2013-09/02/2013

Von Susanne Franz

Am Samstag, dem 2. Februar, um 18 Uhr, wird in der Fundación Proa (Av. Pedro de Mendoza 1929, Buenos Aires) eine Ausstellung mit fünf Videoinstallationen des deutschen Künstlers und Dokumentarfilmers Harun Farocki eröffnet, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Buenos Aires organisiert wurde. Im März kommt Farocki persönlich, dann stehen ein öffentliches Gespräch mit dem Publikum, ein Workshop, eine Filmreihe und eine Buchvorstellung auf dem Programm.

Infos (auf Spanisch) hier.

Zeitgleich starten im schönen Kulturzentrum im Stadtteil La Boca eine neue Version der Klanginstallation “Nocturno” des in Berlin lebenden argentinischen Künstlers Edgardo Rudnitzky, Installationen von Mariano Sardón und Mariela Yeregui, Interventionen von Pablo La Padula, Ariel Montagnoli und Silvia Rivas sowie eine internationale Künstlerfilmreihe.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda de Muestras 02/02/2013-09/02/2013

Por Susanne Franz

El sábado 2 de febrero, a las 18 horas, se inaugurará en la Fundación Proa (Av. Pedro de Mendoza 1929, Buenos Aires) una muestra con cinco videoinstalaciones del cineasta y artista alemán Harun Farocki, y un ciclo de cine que estrena sus últimas tres realizaciones. En marzo, Farocki visita Buenos Aires y brinda una entrevista pública en el Auditorio. Organización: Goethe-Institut Buenos Aires/Fundación Proa.

Info aquí.

Además se presentarán en Proa una nueva versión de la instalación sonora “Nocturno” de Edgardo Rudnitzky, instalaciones de Mariano Sardón y Mariela Yeregui, intervenciones de Pablo La Padula, Ariel Montagnoli y Silvia Rivas y un ciclo de videoarte contemporáneo internacional.

Las muestras de la semana:

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El lado oscuro de la era tecnológica

Estrena “Black Mirror” en I.Sat


¿Qué y quiénes modelaron la forma en que vivimos en esta década del siglo XXI? Fueron Apple, Google, Facebook y Twitter. Los algoritmos. Los smartphones, las tablets, y los plasmas. La nube. La información al alcance de la mano. La conectividad en cualquier momento y en cualquier lugar.
 
“Black Mirror” explora en sus tres capítulos el lado oscuro de la era tecnológica en la que vivimos: la paranoia de ser vigilados como en un panóptico, los usos terroristas de las nuevas herramientas y su relación con la experiencia cotidiana y con la memoria de nuestra especie.
 
El título “Black Mirror” (espejo negro) alude a las pantallas brillosas que tenemos todo el tiempo a nuestro alrededor, y reflejan nuestra imagen. La mini serie, creada por el periodista británico Charlie Brooker (“Dead Set”), fue aclamada por la crítica.

  • Episodio 1: “The National Anthem”, escrito por Charlie Brooker. Director: Otto Bathurst.
  • Estreno: Sábado 2 a las 22 horas.
  • Repite: Martes 5 a las 22, Sábado 16 a las 23, Martes 19 a las 23, Sábado 23 a las 22, Martes 26 a las 22 horas.

Una retorcida parábola de la era del Twitter, “The National Anthem” muestra cómo la vida resulta más difícil para los ricos y supuestamente poderosos, ahora que la información se disemina con tanta rapidez y la opinión pública tiene voz propia, es poderosa y cambiante. Se trata de un thriller político en el que el Primer Ministro enfrenta un enorme dilema (y eso es todo lo que se puede revelar por el momento…). Forman parte del elenco, Rory Kinnear y Lindsay Duncan.

  • Episodio 2: “15 Million Merits”, escrito por Charlie Brooker.
  • Estreno: Sábado 2 a las 23 horas.
  • Repite: Martes 5 a las 23, Sábado 9 a las 22, Martes 12 a las 22, Sábado 23 a las 2 am, Martes 26 a las 23 horas.

Ambientada en una versión sarcástica del futuro, “15 Million Merits” es una sátira sobre los programas de entretenimientos y nuestra sed insaciable de distracción. En este mundo, todas las personas están condenadas a una vida de extraño y arduo trabajo físico. La única forma de escapar de esta vida es entrar al programa de talentos “Hot Shot” y lograr impresionar al jurado. Forman parte del elenco Julia Davis, Rupert Everett, Daniel Kaluuya y Jessica Brown-Findlay.

  • Episodio 3: “The Entire History of You”, escrito por Jesse Armstrong.
  • Estreno: Sábado 9 a las 23 horas.
  • Repite: Martes 12 a las 23, Sábado 16 a las 22, Martes 19 a las 22, Sábado 23 a las 23, Martes 26 a la medianoche.

Transcurre en una realidad alternativa donde todas las personas tienen acceso a un sistema que graba todo lo que hacen, miran o escuchan. Nunca más se olvidarán una cara, unas vacaciones o una salida nocturna…. Pero, ¿esto es siempre algo bueno?

Superheld enttarnt

Dem argentinischen Verbrecherjäger “Menganno” wurde eine Schießerei zum Verhängnis

Von Chiara Kettmeir

Die Realität imitiert die Kunst. Während in der Welt der Comics Metropolis seinen Superman, Gotham City Batman und Manhattan Spiderman hat, können sich die Bürger des ganz realen Buenos Aires mit einem eigenen Superhelden rühmen – Menganno. Seit mehreren Jahren patrouilliert der selbsternannte Superheld, dessen Name von “mengano”, irgend jemand bzw. “Otto Normalverbraucher” abgeleitet ist, bei Einbruch der Dunkelheit in Lanús in Groß-Buenos Aires durch die Straßen. Hier sorgt der argentinische Verbrecherjäger für Recht und Ordnung, hilft bedürftigen Menschen und gibt Ratschläge zum Thema Sicherheit in dem nicht gerade ungefährlichen Umfeld.

Das Nonplusultra eines jeden Superhelden ist die Geheimhaltung seiner Identität. Seine Gewandung, die dies gewährleistet, signalisiert den Bürgern dabei auf nonverbale Weise Schutz und Sicherheit. Gleichzeitig wird ein Gut geschützt, das einen Superhelden überhaupt erst verletzlich macht – sein Privatleben. Doch nun ist Menganno aufgeflogen: Seine Geheimidentität wurde von der Polizei entlarvt, da er in eine Schießerei verwickelt war: Menganno ist ein 43-jähriger Ex-Polizist, der von 1986 bis 1996 im Dienst stand. In der Nacht des 22. Januar wurde Menganno, der unkostümiert mit seiner Frau im Auto unterwegs war, gemäß seinen Angaben von drei Männern mit Schüssen konfrontiert. Dabei machte er selbst von seiner Waffe Gebrauch, deren Lizenz jedoch letztes Jahr abgelaufen ist. Nun muss sich der selbsterkorene Ordnungshüter vor Gericht verantworten.

Abgesehen von dem Skandal, dass seine ehemaligen Kollegen seine wahre Identität preisgaben und dadurch ihn und seine Familie einer erhöhten Gefahr aussetzen, löst dieses Ereignis eine Polemik über die Legitimität der Selbstjustiz aus. “Wer große Macht hat, trägt auch eine große Verantwortung”, sagte einst Ben Parker zu seinem Neffen Spiderman. Aber nicht jeder kann mit dieser Verantwortung umgehen.

Foto:
Der in den Nationalfarben maskierte Held eifert der Comiclegende Captain America nach.

Französischer Filmzyklus im Lugones-Saal

Ab morgen: Unveröffentlichte französische Filme mit Staraufgebot

Von Chiara Kettmeir

Das Programmkino Leopoldo Lugones (Av. Corrientes 1530) des Complejo Teatral de Buenos Aires (CTBA) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der französischen Botschaft einen neuen Filmzyklus: Vom 29. Januar bis 10. Februar werden zehn französische Filme gezeigt, die mit einer außergewöhnlichen Starbesetzung auftrumpfen können (u.a. Nathalie Baye, Valeria Bruni Tedeschi, Charlotte Gainsbourg, André Dussollier). Obwohl sie an den wichtigsten internationalen Filmfestivals teilgenommen haben, wurden sie bisher in Argentinien nicht im Kino gezeigt. Informationen und Programm auf der Webseite des CTBA.

Foto:
Filmszene aus “Belle Épine”, span. Titel “Bella Espina” (2010, 80 Min.) von Rebecca Zlotowski (6.2., 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr).

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Ausstellungskalender 26/01/2013-02/02/2013

Von Susanne Franz


Seit Freitag (und bis zum 15.3.) zeigt das Malba 53 Meisterwerke lateinamerikanischer Künstler aus seinem Museumsschatz im Museo Nacional de Bellas Artes von Neuquén (Hauptstadt), u.a. ein Werk des uruguayischen Künstlers Pedro Figari (Bild: Detail eines Gemäldes).

Weitere Stationen sind das Museo Provincial de Bellas Artes Franklin Rawson, San Juan (22.3.-26.5.), der “Espacio Cultural Julio Le Parc”, Mendoza (5.6.-26.8.), das Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Salta (11.9.-1.12.), das Museo Emilio Caraffa (MEC), Córdoba (12.12.-25.2.2014) und das Museo de Arte Contemporáneo de Rosario (MACRo), Santa Fe (März–Mai 2014).

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda de Muestras 26/01/2013-02/02/2013

Por Susanne Franz


Desde el viernes 25 de enero, y hasta el 15 de marzo, el Museo Nacional de Bellas Artes (MNBA) Neuquén presenta “Relatos latinoamericanos. Obras de Malba – Fundación Costantini”, primera exposición itinerante de la colección del Malba por importantes museos y centros de exposiciones de Neuquén, San Juan, Mendoza, Salta, Córdoba y Rosario.

A partir de una selección de Marcelo E. Pacheco, curador en jefe del Malba, la muestra reúne 53 obras claves para la historia del arte latinoamericano de artistas como Pedro Figari (foto), Antonio Berni, Joaquín Torres-García, Xul Solar, Emilio Pettoruti, Hélio Oiticica, Alfredo Guttero, Miguel Covarrubias, Juan Batlle Planas, Emiliano Di Calvacanti, León Ferrari, Oscar Bony y Guillermo Kuitca, entre otros grandes nombres.

Itinerario: Museo Provincial de Bellas Artes Franklin Rawson, San Juan (22 de marzo al 26 de mayo), Espacio Cultural Julio Le Parc, Mendoza (5 de junio al 26 de agosto), Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Salta (11 de septiembre al 1 de diciembre), Museo Emilio Caraffa (MEC), Córdoba (12 de diciembre al 25 de febrero de 2014), Museo de Arte Contemporáneo de Rosario – MACRo, Santa Fe (Marzo–Mayo 2014).

Las muestras de la semana:

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Mehr als bunte Fassaden

Die Conventillos – Ein besonderes Stück Architektur von Buenos Aires

Von Philip Norten


Der Stadtteil La Boca erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit bei den zahlreichen ausländischen Touristen, die nach Buenos Aires kommen. Menschenmassen aus Europa, den USA und Brasilien drängen sich über den Caminito an Restaurants und Souvenirhändlern vorbei, so dass es schwerfällt, die wirklichen Besonderheiten des Viertels zu erkennen.

Zu diesen gehört zweifelsohne der Bautyp des Conventillo. Obwohl der Name auf den kirchlichen Bautypus des Koventes verweist, ist das Conventillo aus Buenos Aires eng mit der argentinischen Geschichte verbunden: Das Ende des 19. Jahrhunderts markierte den Höhepunkt der Immigrationswelle nach Argentinien, zwischen 1880 und 1910 kamen ca. 4 Millionen Menschen aus Europa nach Argentinien. Die ursprüngliche Intention der nationalen Regierungen war es, diese neuen Bürger auf dem Land anzusiedeln und dieses nach US-amerikanischem Vorbild zu kolonisieren. Aufgrund der fehlenden Ausbildung der Neuankömmlinge und mangelnder Unterstützung durch den Staat schlug dieser Plan jedoch fehl, und die große Mehrheit der Immigranten blieb in Buenos Aires, wo der Bedarf nach günstigem Wohnraum daher stark anstieg. Da die liberalen Regierungen dieser Jahre keine aktive Stadtplanung oder Wohnungsbaupolitik betrieben, entstanden durch private Planung neue architektonische Lösungen für das Problem der rasch wachsenden Bevölkerung, deren bekannteste das conventillo ist.

Die ersten conventillos entstanden im Süden der Stadt in den Vierteln La Boca, San Telmo und Barracas. Da die Oberschicht von Buenos Aires aufgrund des Gelbfiebers von 1871 in die nördlichen Stadtviertel gezogen war, gab es hier Freiräume, die von den armen Neuankömmlingen genutzt wurden. So bestanden diese ersten conventillos aus aufgegebenen Residenzen, die ihrer neuen Funktion entsprechend umgewandelt wurden. Die um einen Hof angeordneten unterschiedlichen Wohnräume wurden nun an einzelne Familien vermietet, so dass in einem einzigen Haus mehrere Großfamilien auf engstem Raum lebten. Meist waren auch die sanitären Bedingungen sehr problematisch, da es nur eine Küche und Toilette für das ganze Haus gab. Später wurde dieser Haustypus – mehrere kleine Mietwohnungen, die um einen Hof gruppiert waren – auch in Neubauten angewandt. Den Familien standen dabei oft nur Wohnräume von 3×3 m zur Verfügung. Trotzdem lebten zum Ende des 19. Jahrhunderts ca. 25% der Einwohner von Buenos Aires – und hauptsächlich die Immigranten aus Europa – in conventillos.

In La Boca entstanden besonders viele dieser conventillos, da das Viertel mit seinem Hafen und der damals dort existierenden Kleinindustrie viele Arbeiter anzog. Aus Kostengründen wurden die conventillos aus Holz gebaut und ab 1890 zusätzlich mit Wellblech, das besser gegen Regen schützt, verkleidet. Die heute bei Touristen so beliebte Farbgebung der conventillos stammt ebenfalls aus dieser Zeit, als Farbreste aus dem Hafenbetrieb zum Streichen der Häuser verwendet wurden. Als Vorteil der conventillos erwies sich zudem, dass diese flexibel erweitert werden konnten, indem ein Obergeschoss hinzugefügt wurde.

Ab den 1910er Jahren wurden keine neuen conventillos mehr gebaut. Es waren u.a. Sozialproteste, die dafür sorgten, dass neue Formen für den sozialen Wohnungsbau gefunden wurden. Heute bietet das conventillo, abseits von den bunten Fassaden, einen interessanten Einblick in die argentinische Architektur- und Sozialgeschichte. So waren die conventillos und das mit ihnen verbundene enge Zusammenleben der Immigranten verantwortlich für die Herausbildung einer neuen gemeinsamen Identität der Neuankömmlinge aus Europa, die sich konkret z.B. in der Entwicklung des Lunfardo, des Dialekts von Buenos Aires, zeigte. Es lohnt sich also – bei gebotener Vorsicht – durch die Straßen Lamadrid, Garibaldi oder Magallanes in La Boca zu streifen, wo sich immer noch viele Beispiele dieser besonderen historischen Bauform finden lassen.

Fotos:
Conventillos in La Boca.
(Fotograf: Juan Pablo Pekarek)