Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras del 23/05/2014

Por Susanne Franz

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La 23 edición de arteBA, la feria de arte contemporáneo más destacada de la región, se inauguró en La Rural (Av. Sarmniento 2704) el jueves a la noche con el tradicional corte de cintas y mucho público. Duranto cuatro días intensos -hasta el lunes 26 de mayo inclusive- se exhibirán las nuevas tendencias del arte aunque no faltarán artistas históricos y obras destacadas.

El presidente de Fundación arteBA, Alec Oxenford, junto a la subsecretaria de Gestión Cultural de la Secretaría de Cultura de la Nación, Marcela Cardillo; el director Nacional de Patrimonios y Museos, Alberto Petrina; el jefe de gobierno porteño Mauricio Macri; y el director del Instituto Cultural de la Provincia de Buenos Aires, Jorge Telerman, tiraron de las cintas celestes y blancas y dieron arranque a la gran fiesta del arte.

Más de 80 galerías provenientes de dieciséis países y obras de 500 artistas están distribuidas en los Pabellones Azul y Verde del predio. Se destacan un despojado “Barrio Joven Chandon”; y el “U-Turn Project Rooms by Mercedes-Benz”, el espacio más internacional de la feria, con galerías de Alemania, Suiza, Argentina, Brasil, Colombia, España, Estados Unidos, Francia, y México, e interesantísimos proyectos de 32 artistas.

El espacio está curado por el español Agustín Pérez Rubio, quien acaba de ser designado como nuevo director artístico del Malba.

arteBA abre sus puertas a todo público de 14 a 21 horas, con una entrada general de 90 pesos.

En la foto, una obra de Adriana Lestido de su serie “Madres e hijas” (Galería Jorge Mara Laruche).

Las muestras de la semana:

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Santiago Porter und die Erinnerung

Der argentinische Fotograf zeigt “Condición de las flores” bei Rolf Art und “La Ausencia” bei arteBA

Von Susanne Franz

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Der argentinische Fotograf Santiago Porter macht zur Zeit mit gleich zwei Ausstellungen in Buenos Aires von sich reden. Eine ist die Einzelschau “Condición de las flores”, die seit einigen Wochen und noch bis zum 30. Mai in der auf Fotografie spezialisierten Galerie Rolf Art in Recoleta zu sehen ist. Die andere ist sein Auftritt am Stand von Rolf Art – zusammen mit anderen renommierten Fotografen – auf der Kunstmesse arteBA, die bis einschließlich Montag, den 26. Mai, im Messegelände Rural im Brennpunkt des Interesses steht.

In der Galerie Rolf Art wird man, nachdem man geklingelt hat, eingelassen und freundlichst über die Ausstellung informiert. Hatte man sich unter dem Titel, den man etwa mit “Befindlichkeit der Blumen” übersetzen könnte, eher eine farbenfrohe Geschichte vorgestellt, wird man im ersten Saal der Galerie von intimistischen, kleinformatigen, zarten Werken in Schwarz-Weiß überrascht. Sie sind mehr als 15 Jahre alt, Porter hat sie bislang noch nie gezeigt.

In den weiteren Räumen der Galerie hängen Bilder jüngeren Datums von Zweigen aus verbrannten Wäldern, ein großformatiges Werk aus Porters Foto-Serie in einem leerstehenden ehemaligen Gefängnis, und auch ein Bild aus seiner Umzugsserie, mit der Porter seit Jahren seine häufigen Wohnungswechsel dokumentiert.

Der rote Faden, der sich durch die Ausstellung zieht, ist das Werk des mexikanischen Kult-Schriftstellers Mario Bellatin. “Condición de las flores” heißt eines seiner Bücher, das für Santiago Porter ausschlaggebend wurde, diese unveröffentlichten Arbeiten auf diese Weise jetzt zu zeigen. Porter gibt damit Einblick in einen bestimmten Moment der Klarheit in seinem schöpferischen Prozess, in dem verschiedene Punkte der Vergangenheit zusammenlaufen und einen Sinn ergeben. Der Besucher dieser schönen Ausstellung wird Zeuge eines nur selten öffentlich mit-erlebbaren Phänomens: Wie im Schaffensprozess eines Künstlers für diesen selbst verborgene Mechanismen wirken können, die erst nach Ablauf einer bestimmten Zeit ihr Geheimnis preisgeben.

Um eine andere Art von Erinnerung geht es Porter in seiner Bilderwand „La Ausencia“ (2001-02) auf der Kunstmesse arteBA. Porter arbeitet mit diesem Projekt das Attentat auf das jüdische Sozialwerk AMIA im Juli 1994 auf, das 85 Menschen in den Tod riss und das bis heute eine offene Wunde darstellt, da die Schuldigen nie gefunden wurden. Die Lücke (ausencia= Abwesenheit), die die bei dem blutigen Anschlag vor fast 20 Jahren getöteten Menschen für immer im Leben ihrer Angehörigen hinterlassen haben, zeigt Porter anhand von 20 Triptychen – er wählte nach eigenen Kriterien 20 Betroffene aus.

Ein Foto zeigt die Person oder die Personen, die einen Menschen verloren haben, daneben ist ein Objekt abgebildet, das diesem gehörte, auf einem dritten Bild steht ein kurzer Text. So wird etwa Rosa gezeigt, die Mutter von Sebastián Barreiros. Der Fünfjährige ging an ihrer Hand gerade an dem AMIA-Gebäude vorbei, als kurz vor 10 Uhr morgens am 18. Juli 1994 die Bombe explodierte. Auf dem anderen Foto ist sein Fußball zu sehen.

Porters aufwühlende Arbeit macht das unendliche Leid unmittelbar deutlich, das das AMIA-Attentat verursacht hat. Mit der Sparsamkeit seiner Mittel und seiner rigorosen Sprache bezieht der Künstler auch Stellung zum heutigen Foto-Journalismus, der mit immer schockierenderen Fotos von Katastrophen zu punkten versucht. Vielleicht lassen diese die Menschen dem Leid gegenüber eher abstumpfen.

Santiago Porter wurde 1971 in Buenos Aires geboren. Der Künstler wurde mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet und u.a. mit einem Guggenheim-Stipendium ausgestattet. Sein Werk ist in nationalen und internationalen Museen vertreten.

  • Santiago Porter, “Condición de las flores”. Rolf Art, Posadas 1583, PB (Erdgeschoss) “A”, Buenos Aires. Mo-Fr 11-20 Uhr. Eintritt frei. 27.3.-30.5.
  • 23. Internationale Kunstmesse arteBA. Messezentrum La Rural, Av. Sarmiento 2704, Buenos Aires. 14-21 Uhr. Eintritt 90 Pesos. 23.5.-26.5.

Foto:
Santiago Porter, “La Ausencia”, 2001-02.

“Spiegel der russischen Seele“

Fotoausstellung über Leo Tolstoi im Centro Cultural Borges

Von Marcus Christoph

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Er gilt als einer der ganz Großen der Weltliteratur: Leo Tolstoi. Der Autor so bedeutender Werke wie “Krieg und Frieden” oder “Anna Karenina” steht dieser Tage im Mittelpunkt einer Foto-Ausstellung, die unter dem Titel “Leo Tolstoi – Spiegel der russischen Seele” noch bis zum 8. Juni im Centro Cultural Borges zu sehen ist. Gezeigt werden Aufnahmen aus dem Leben des 1910 verstorbenen Schriftstellers, der trotz seiner adeligen Herkunft das einfache Leben propagierte.

Zur Eröffnung der Foto-Schau war mit Alexander “Sascha” Tolstoi der Urenkel des rauschebärtigen Poeten nach Buenos Aires gekommen, um mit einem Vortrag über seinen berühmten Vorfahren auf die Ausstellung einzustimmen. Der in Frankreich geborene und heute in Uruguay lebende Nachkomme ging auf die große Tradition der Familie Tolstoi ein, deren Ahnen einst vor sieben Jahrhunderten von Deutschland nach Russland gekommen waren, dort den Zaren dienten und in den Adelsstand aufstiegen. Leo Tolstoi übernahm Jasnaja Polnaja, das Landgut seiner Familie südlich von Moskau, und feierte mit den eingangs erwähnten Werken Erfolge, die ihm internationale Anerkennung brachten.

Doch mit Beginn seines sechsten Lebensjahrzehnts begann eine Zeit der inneren Einkehr. “Er wollte eine Religion praktizieren: nicht im Himmel, sondern auf Erden”, so Sascha Tolstoi über seinen Urgroßvater. Von den Ideen des französischen Philosophen und Zivilisationskritikers Jean-Jacques Rousseau beeinflusst, erblickte Leo Tolstoi in der schlichten, naturnahen Lebensweise der russischen Bauern eine Form, die dem idealen Naturzustand des Menschen frei von den (schädlichen) Einflüssen der Zivilisation nahe komme. Sascha Tolstoi berichtete dabei vom Ringen seines Urgroßvaters mit sich selbst, um dem Ideal zu entsprechen. Der Dichter predigte Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit und beeinflusste so unter anderem den indischen Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi.

Dabei machte Sascha auch Widersprüche bei seinem berühmten Vorfahren aus: “Er predigte die universelle Liebe, aber seine eigene Frau behandelte er mitunter schlecht.” Als Tolstoi in seinem Testament verfügte, dass seine Werke als Besitztümer des Volkes anzusehen seien, kam es zum Streit mit der Gattin. Der 82-jährige Dichter verließ das heimatliche Gut und brach zu einer Eisenbahnfahrt auf, bei der an einer Lungenentzündung starb.

Dass das geistige Erbe des vor über 100 Jahren verstorbenen Dichters weiterhin aktuell ist, machte Valery Kucherov, der Chef des russischen Kulturhauses in Buenos Aires (Casa de Rusia) deutlich: “Das Vermächtnis Tolstois ist für immer und ewig und für alle.” Seine Gedanken lebten weiter. Tolstois Kritik am Konsumismus und einer “unmoralischen Lebensweise” sei aktueller denn je. Kucherov spannte bei seiner Ansprache zudem den Bogen zur aktuellen politischen Situation auf der Krim, die jüngst zum Zankapfel zwischen Russland und der Ukraine wurde. In Erinnerung an Tolstois Teilnahme am Krim-Krieg Mitte des 19. Jahrhunderts meinte der Kulturfunktionär, es könne gar keinen Zweifel geben, dass die Halbinsel im Schwarzen Meer russisch sei. Schließlich habe Russland in der Geschichte mit seinem Blut dafür gezahlt.

Der russische Botschafter Victor V. Koronelli würdigte die Ausstellung als “bedeutendes kulturelles Ereignis” für Buenos Aires. Dies zeige auch das große Publikumsinteresse zur Eröffnung, der rund 200 Gäste beiwohnten.

Die Ausstellung im Centro Cultural Borges (Viamonte 500) ist noch bis zum 8. Juni montags bis sonnabends von 10 bis 21 Uhr sowie sonn- und feiertags von 12 bis 21 Uhr zu sehen.

Foto:
Das Bild zeigt (v.l.n.r.) den russischen Botschafter Victor Koronelli, Sascha Tolstoi und dessen langjährige Freundin Ana María Bozzo, Kuratorin Virginia Fabri und Valery Kucherov, den Chef des russischen Kulturhauses.
(Foto: Marcus Christoph)

Schwedische Jazz-Diva begeisterte

Gunhild Carling heizte mit Swing und Hot Jazz ein

Von Marcus Christoph

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Sie wurde gefeiert mit Standing Ovations. Bis weit nach Mitternacht hatte Gunhild Carling auf temperamentvolle Weise das Publikum im Regente Palace Hotel in Buenos Aires mit Swing und Hot Jazz unterhalten. Entsprechend groß war der Beifall für die Schwedin, deren kraftvolle Stimme einer Aretha Franklin alle Ehre machte. Doch die blonde Entertainerin aus Skandinavien überzeugte bei ihrem ersten Auftritt in Argentinien nicht nur am Mikrofon, sondern sie griff auch selber zu Instrumenten wie Posaune, Trompete und Flöte.

Begleitet wurde die 39-Jährige von argentinischen Jazzkönnern wie Carlos Acosta (Klarinette), Lucas Gabriel Ferrari (Keyboard), Willy López (Gitarre), Toto Pomar (Kontrabass) und Oscar Lineros (Schlagzeug). Auf dem Programm standen Klassiker wie “Sweet Georgia Brown”, “Georgia On My Mind”, “Shine” oder “Rocking Chair”. Der Funke sprang über. Junge Leute im Publikum schwangen spontan das Tanzbein.

Die Professionalität der beteiligten Musiker lässt sich alleine schon an dem Umstand ablesen, dass es praktisch keine gemeinsamen Proben vor der Show gab. Carling kam am Morgen ihres ersten Auftrittstages am Flughafen Ezeiza an und stand nur einige Stunden später mit ihren argentinischen Musikerkollegen auf der Bühne im Regente Palace, wo gleich zwei jeweils gut zweistündige Konzerte anstanden.

Viel Zeit zum Verschnaufen hatte Carling während ihres fünftägigen Aufenthalts in Argentinien ohnehin nicht. Nach einem Live-Gig am zweiten Tag im “BeBop”-Lokal in San Telmo ging es nach Bariloche, wo Carling auf dem Restaurantschiff “Modesta Victoria” sowie im Hotel “Llao Llao” auftrat. Zum Abschluss führte der Weg sie wieder zurück nach Buenos Aires, wo sie im “Teatro Moderno La Baita” noch einmal eine Kostprobe ihres Könnens gab.

Organisiert wurde die Mini-Tournee der schwedischen Jazz-Diva von dem Deutsch-Argentinier Alfredo Dannemann, der selber leidenschaftlicher Jazz-Saxophonist ist. Der einstige Manager der skandinavischen Fluggesellschaft SAS war bereits 1984 im schwedischen Göteborg auf die damals erst achtjährige Carling aufmerksam geworden, die aus einer musikbegeisterten Familie stammt und schon im Kindesalter auf der Bühne stand.

Viele Jahre später entdeckte Dannemann im Internet auf Youtube Musikclips mit der inzwischen zum Star gereiften Carling. Von Argentinien aus stellte er den Kontakt her. Dreimal besuchte er Jazzfestivals in Schweden, um die Virtuosin zu sehen. Dabei reifte der Entschluss, die Musikerin nach Argentinien einzuladen. Ein Vorhaben, für das Dannemann auch die Unterstützung der schwedischen Botschaft in Buenos Aires gewinnen konnte. Vor Carlings erstem Konzert in Buenos Aires gab es einen Empfang von Schwedens Botschafterin Gufran Al-Nadaf zu Ehren Carlings.

Es mussten indes einige Jahre ins Land ziehen, ehe die Reise nach Argentinien realisiert werden konnte. Doch was lange währt, wird endlich gut. Davon jedenfalls zeugen der Beifall und die Begeisterung, die die Schwedin bei ihrem Publikum in Argentinien entfachte.

Foto:
Gunhild Carling in Aktion.
(Foto: marcus Christoph)

Raum für künstlerische Experimente

Espacio Kamm wird heute im Galerienviertel von Buenos Aires eröffnet

Von K.M.

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Kurz bevor die internationale Kunstmesse arteBA ihre Tore öffnet und Buenos Aires im Fokus der internationalen Kunstwelt steht, eröffnet Espacio Kamm am heutigen 17. Mai seine Pforten mitten im Galerienviertel von Buenos Aires.

Das Format des Kunstraumes ist neu, denn bei den drei Gründern handelt es sich um den Zusammenschluss der deutschen Künstlerin Kirsten Mosel, des kolumbianischen Künstlers Julián León Camargo und des Schweizer Galeristen Ivo Kamm, der mit seiner Galerie in Zürich auf lateinamerikanische Kunst spezialisiert ist. Der Kunstraum versteht sich als Raum für künstlerische Experimente und will eine Brücke schlagen zwischen Künstlern in Lateinamerika und Europa.

Die erste Ausstellung mit dem Titel ABOUT WALL lädt ein in die hohen renovierten Räume des Kunstraumes in der Straße Mario Bravo in Palermo, für den vier Künstler ortsbezogene Arbeiten entwickelten. Die Wand ist der Ort des Bildes. Die vier Künstler befragen diesen Ort, indem sie sich der Wand mit ihrem Material nähern und ausloten, welche Realisierungsmöglichkeiten ihre Konzeption von Bild an diesem spezifischen Ort haben.

Die Argentinierin Elena Dahn zeigt zwei farbintensive Gips-Bilder, die in Schichten direkt auf die Wand aufgetragen sind: das Prozessuale der Bilder ist kontrastreich in die Situation des Kunstraumes gesetzt.

Auf der gegenüberliegenden Wand arbeitet Carola Zech mit in kühlen Farben lackierten Modulen aus Metall. Die Argentinierin setzt das architektonische Element einer Tür in einen Dialog mit ihren minimalistischen Modulen, die zwischen Wandobjekt und Skulptur changieren.

Eine verbindende Arbeit zwischen zwei Räumen zeigt Kirsten Mosel, die seit vielen Jahren große Wand-Cut-Outs realisiert. Hier zeigt sie eine monochrome sich öffnende organische Doppelform aus Folie, die direkt auf die Wand installiert wurde.

Der aus Bogotá stammende Julián León Camargo antwortet auf diese drei künstlerischen Statements mit einer Installation aus (Trockenbau-)Wänden, die in den Kunstraum hineinwachsen und die Behauptung aufstellen, dass nur die Wand als Modell Fragen nach dem Ort des Bildes beantworten kann.

Eine spannende Gegenüberstellung von vier Künstlern, die auf sehr unterschiedliche Weise an einem Thema arbeiten und deren Bezüge klug und präzise gesetzt sind.

Diese Eröffnungsausstellung wird nach der Station in Buenos Aires eine Brücke schlagen nach Europa und in der Galerie Ivo Kamm in Zürich zu sehen sein. Die Kunstmesse arteBA hat die Galerie Ivo Kamm dieses Jahr eingeladen, im Programm U-Turn by Mercedes-Benz teilzunehmen. So entsteht, wie es der Kurator von U-Turn, Agustín Peréz Rubio, als Idealfall sieht, ein Synergie-Effekt zwischen Kunstmesse und Kunstorten wie dem neu gegründeten Kunstraum Espacio Kamm in der Stadt Buenos Aires.

  • ABOUT WALL, Werke von Elena Dahn, Julián León Camargo, Kirsten Mosel, Carola Zech.
  • Espacio Kamm, Mario Bravo 1136, Palermo, Buenos Aires.
  • Eröffnung am Samstag, den 17. Mai 2014, von 18-23 Uhr.
  • 17. Mai bis 21. Juni 2014, donnerstags und freitags 16-20 Uhr.
  • Öffnungszeiten während arteBA: Mittwoch, 21.5. bis Montag, 26.5. 12-20 Uhr.

Foto:
ABOUT WALL im neuen Kunstraum Espacio Kamm, ortsbezogene Arbeiten von Kirsten Mosel (doble orange) und Julián León Camargo (Insostenible 2).

Tango bei Wind und Wetter

Buenos-Aires-Festival in Hamburg unter erschwerten Bedingungen

Von Marcus Christoph

lombardi hamburgPetrus meinte es nicht gut mit dem Hamburger Hafengeburtstag am vorigen Wochenende. Pausenloser Regen und Sturm mit Orkanböen bis zu acht Windstärken zogen auch das Buenos-Aires-Argentinien-Festival an der Kehrwiederspitze in Mitleidenschaft. Dennoch war Veranstalter Michael Wendt nicht unzufrieden: “Zusammengefasst kann man sagen, dass cirka 80.000 Besucher an den drei Tagen das Festival besucht haben. Das ist weniger als erwartet und erhofft – aber weitaus mehr als nach Bekanntgabe des Wetterberichtes befürchtet.” Buenos Aires und Argentinien hätten sich als für die Besucher sehr interessante Themen und Destinationen erwiesen, sagt Wendt.

Buenos Aires hatte sich in einem gut besuchten 150 Quadratmeter großen Zelt informativ und unterhaltend dargestellt. Der Fußboden war eine getreue Nachbildung der Pflastersteine aus San Telmo. Von dort inspiriert waren auch die Straßenlampen. Die großformatigen Fotos vom “Teatro Colón”, der Plaza de Mayo und der “Avenida 9 de Julio” sowie von den Tangopaaren in der Stadt machten bei vielen Besuchern Lust auf eine Reise an den Río de la Plata. Natürlich war auch der Obelisk – in verkleinerter Form der Mittelpunkt in dem Zelt – genau so wie in Buenos Aires.

Viele Gäste nutzten den Besuch, um sich mit einem Glas Trapiche-Wein über Buenos Aires zu informieren. Wendt schätzt die Zahl der Ausstellungsbesucher auf mehr als 5000. Aber auch die beiden Nachbarstände, der Infoposten der Hotellerie Buenos Aires und das “Café Argentino” hatten, großen Zulauf. Letzterer lockte mit einem urigen Holzkohlegrill, auf dem Asado zubereitet wurde. Auch die argentinischen Biere und der Mate-Tee kamen bei den Besuchern gut an.

Die Bühne stand ganz im Zeichen des Tangos. Die Unterrichtsstunden fanden auf der geschützten Bühne statt – oder wenn die Bühne wegen zu starker Böen geschlossen werden musste – auch mal in einem der beiden Garderobenzelte. Zwei der renommiertesten Tango-Paare Argentiniens, Maximiliano Cristiani und Jésica Arfenoni (Tango-Weltmeister 2013) sowie Roberto Zucarino und Magdalena Valdes zeigten den aktiven Tänzern Tangofiguren und Tricks und verzauberten das Publikum mit herausragenden Shows. Aber es konnten sich auch Laien am Tango versuchen. Insgesamt haben mehr als 150 Tanzpaare dort getanzt, schätzt Veranstalter Wendt.

Zu den Höhepunkten gehörten auch die beiden Konzerte der Gruppe “Otros Aires” mit modernem Tango zum Zuhören und Mittanzen. “Es wurde gefeiert, getanzt, gehört, geklatscht. Die Stimmung war immer bestens, die Nachfrage und das Interesse an den Ständen sehr groß”, fasste Wendt zusammen.

Zusätzlich zum Open-Air-Event fand ein von Dr. Matthias Kleinhempel, dem Hamburg Ambassaor in Buenos Aires, organisiertes Treffen zwischen Hamburger Vertretern und einer Delegation aus Argentinien statt. An der Spitze Letzterer standen der hauptstädtische Kabinettschef Horacio Rodríguez Larreta sowie die beiden Minister Hernán Lombardi (Kultur) und Daniel Chain (Stadtentwicklung). Es gab zahlreiche Gespräche, Meetings, Workshops und Vorträge. Der Meinungsaustausch soll in den kommenden Jahren vertieft werden.

Foto:
Auch Kulturminister Hernán Lombardi schwang in Hamburg das Tanzbein.
(Foto: Jaffé)

Hinschauen, ohne zu blinzeln

Nina Jäckle stellte auf der 40. Internationalen Buchmesse ihren ersten auf Spanisch erschienenen Roman “Zielinski” vor

Von Susanne Franz

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“Als ich das Buch schrieb, passierten gerade in der Welt viele Selbstmordanschläge”, erzählt die deutsche Autorin Nina Jäckle dem Publikum der Internationalen Buchmesse von Buenos Aires. “Da war ein ganz großes Unverständnis in mir. Ich wollte über diese Radikalisierung nicht oberflächlich urteilen – ich wollte sie ansehen.” Jäckles Roman “Zielinski” über den Weg eines Menschen in den Wahnsinn, der in Deutschland im Jahr 2011 erschienen ist, ist der erste aus dem ansehnlichen Werk der 1966 in Schwenningen geborenen Schriftstellerin, das auf Spanisch erschienen ist (Verlag Serapis) – ein weiteres Buch Jäckles ist bereits ins Spanische übersetzt.

Die Autorin weilte auf Einladung des Goethe-Instituts und der Frankfurter Buchmesse einige Tage in Argentinien. Die Veranstaltung “Erzählung und Wahn”, die am 10. Mai im voll besetzten Bioy-Casares-Saal des Messegeländes La Rural stattfand, mag zwar wegen der begrenzten Kapazität des Raumes keine Massen angezogen haben, sie fand aber durch ein sehr positives Echo in Radio-, Zeitungs- und Webbeiträgen ein großes Publikum.

Im Gespräch mit dem argentinischen Autor Ariel Magnus gab Nina Jäckle einen Einblick in ihre Motivation zum Schreiben von “Zielinski” und die gesellschaftliche Relevanz der Figuren ihres Romanes – der Hauptperson Schoch, dessen psychische Dekadenz beschrieben wird, und der “Person” Zielinski, einer imaginären Gestalt, die sich in Schochs Wohnzimmer breit macht und die nach und nach vom freundlichen Zimmergenossen zum Peiniger wird, obwohl Schoch in lichten Momenten weiß, dass Zielinski nur in seiner Einbildung existiert.

Andere Themen waren u.a. das Schreiben an sich und die Eindrücke, die Nina Jäckle bei ihrem ersten Aufenthalt in Argentinien gesammelt hat. Außerdem gelang es der Autorin, bei der Fragerunde, die die Veranstaltung abschloss, auf eindrucksvolle Weise so intensiv auf jeden einzelnen Frager einzugehen (was beim intellektuellen argentinischen Publikum, dessen Fragen manchmal sehr komplex sind, gar nicht so einfach ist), dass die Zuschauer mit einem schönen Gefühl eines gemeinsamen Erlebnisses nach Hause gingen.

“Was mich eigentlich interessiert hat, ist, wie es sein kann, dass jemand sich einer Situation hingibt, dass jemand etwas mit sich machen lässt, das von außen völlig unverständlich erscheint, das aber von innen eine zwingende Logik hat.” Schoch lässt Zielinski gewähren, auch als dieser beginnt, ihn zu schlagen. Nach anfänglichem Entsetzen werden die Schläge für Schoch sogar zunehmend zu einer Art religiöser Zeremonie. “Wie kann so etwas passieren?” – mit dieser zentralen Frage setzte sich Nina Jäckle beim Verfassen des Buches auseinander. “Ich wollte beschreiben, wie schnell man sich an eine Sitation gewöhnt”, sagt die Autorin. “Aber ich wollte nicht werten und auch nicht zum Widerstand aufrufen.”

Hinschauen, ohne zu blinzeln, das kann auch für den Leser schwierig sein. Ariel Magnus sagt, er habe in Kritiken zu “Zielinski” in Deutschland Vergleiche mit Beckett gelesen. Nina Jäckle ist davon überrascht. “Beckett – das ist gut!”, freut sie sich. Und gibt zu, dass ihr Werk ein Buch sei, das “keine Notausgänge” habe. “Meine ersten Leser sind immer meine Mutter und meine Schwester”, erzählt sie. Letztere habe in “Zielinski” eine Rolle gehabt. Nach dem Lesen kamen die Reaktionen – die Schwester: “Das bin ich nicht!”, die Mutter: “Nina, geht es dir gut?”

Und wie ist Nina Jäckle zum Schreiben gekommen? Sie sei mit einem sprachaffinen Vater aufgewachsen, und der habe gesagt: “Nina, du hast überhaupt keine Talente, aber du kannst dich gut rausreden.” Die Autorin nachdenklich: “Vielleicht mache ich das – ich rede mich raus.”

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Nina Jäckle im Gespräch mit Ariel Magnus.
(Foto: Editorial Serapis)

Tango an der Elbe

Buenos Aires Ehrengast beim Hamburger Hafengeburtstag

Von Marcus Christoph

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Verführerische Tänze der Tango-Weltmeister und kulinarische Spezialitäten aus Argentinien, virtuelle Spaziergänge durch Buenos Aires, eine Fotoausstellung auf der Cap San Diego und eine spektakuläre Show im Planetarium – Argentinien und seine Hauptstadt spielen beim 825. Hamburger Hafengeburtstag an diesem Wochenende eine Hauptrolle.

Ein vielfältiges Programm will den Besuchern des Buenos-Aires-Argentinien-Festivals die Lebensart und Kultur Argentiniens und seiner Kapitale näher bringen. Großen Raum nimmt dabei natürlich der Tango ein, gilt Buenos Aires doch als Geburtsort und Welthauptstadt dieses leidenschaftlichen Tanzes. So geben auf der Bühne auf der Kehrwiederspitze unter anderem die amtierenden Tango-Weltmeister Maximiliano Cristiani und Jésica Arfenoni Kostproben ihres Könnens und weihen interessierte Hobbytänzer in Workshops in die Geheimnisse des Tangos ein. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos und ohne vorherige Anmeldung möglich.

Südamerika-Feeling am Elbufer

Auf einem virtuellen Rundgang können die Besucher durch die malerischen Straßen und Gassen der argentinischen Hauptstadt schlendern und dabei erstaunliche Details aus der bewegten Geschichte der Stadt und ihres Hafens, dem zweitgrößten in Südamerika nach Santos (Brasilien), erfahren. Dazu werden landestypische Speisen und Getränke angeboten wie das traditionelle Asado, der berühmte Malbec-Rotwein aus der Andenprovinz Mendoza und das in der internationalen Szene-Gastronomie angesagte argentinische Bier.

Foto-Ausstellung auf der Cap San Diego

Auch bei anderen Veranstaltungen in der Hansestadt steht Buenos Aires im Mittelpunkt. So entführt die Fotoausstellung „Der Flug des Condor“ von Jochim Maack auf der Cap San Diego in die Weiten Patagoniens und zu den blau schimmernden Gletschern der südlichen Anden, zeigt versteinerte Wälder und Schiffswracks an der Magellanstraße. Dabei verleiht der großformatige Stoffdruck den Aufnahmen eine malerische Anmutung. Die Ausstellung kann während des größten Hafenfestes der Welt am Sonntag, 11. Mai, von 10 bis 18 Uhr in den Ladeluken 1 und 2 an Bord besichtigt werden. Der Ort wurde mit Bedacht gewählt: Bevor die Cap San Diego als Museumsschiff im Hamburger Hafen festmachte, transportierte der Stückgutfrachter 25 Jahre lang Güter zwischen Europa und Südamerika und fuhr dabei auch regelmäßig den Hafen von Buenos Aires an.

Eine Reise zum Stern des Südens

Ein besonderes Erlebnis für die Sinne bietet das Planetarium: Die spektakuläre argentinische Show “Tango 360° und die Sterne über Buenos Aires” wird erstmals in einem europäischen Planetarium gezeigt und nimmt die Besucher mit auf eine stimmungsvolle Reise in die argentinische Hauptstadt. Phantastische 360-Grad-Bilder zeigen die Sternbilder der Südhalbkugel und das Kreuz des Südens und führen zu den berühmten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires.

Begleitet wird die Show von der einzigartigen Musik des berühmten argentinischen Komponisten Astor Piazzolla und argentinischen Tänzern. Die erste Vorstellung fand bereits am Mittwoch statt und wurde von dem Kulturminister von Buenos Aires, Hernán Lombardi, eröffnet.

Kulturbegegnung zwischen Hamburg und Buenos Aires

14 Mädchen und Jungen deutscher Auslandsschulen aus dem Raum Buenos Aires reisen während des Hafengeburtstages zu einem besonderen Schüleraustausch in die Hansestadt. Nachdem der Hamburger Knabenchor St. Nikolai 2013 zu einem Gastauftritt nach Buenos Aires eingeladen war, wird er nun gemeinsam mit den Gästen aus Argentinien und den Schülerinnen und Schülern von drei Hamburger Schulen Gesangsstücke einstudieren und diese auf dem Hafenfest an unterschiedlichen Auftrittsorten präsentieren. Im Sinne der kulturellen Begegnung und des Dialogs werden die Schülerinnen und Schüler aus Argentinien zudem am Unterricht teilnehmen und die Stadt erkunden.

Argentinische Tage in Hamburger Restaurants

Aus Anlass der Partnerschaft mit Argentinien wird in den Hamburger Block House Restaurants ein besonderes Steak aus Argentinien serviert, dazu gibt es einen abgestimmten Rotwein. An diesem Wochenende genießen die Gäste die “Argentinischen Tage” in den 14 Block House Restaurants im Hamburger Stadtgebiet. Das Rindfleisch aus Argentinien wird nach landestypischer Art auf dem offenen, 400 Grad heißen Lavasteingrill zubereitet. Um die hohe Qualität der Hamburger Steakhauskette zu gewährleisten, wachsen die Rinder in Argentinien, artgerecht und ohne Zusatzfutter in ihrer natürlichen Umgebung auf.

Foto:
Buenos Aires‘ Kulturminister Hernán Lombardi (Mitte) bei der Eröffnungspressekonferenz.
(Foto: Zielke)

Kalender / Agenda

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Ausstellungskalender 10/05/2014-17/05/2014

Von Susanne Franz

arte griegoAm Donnerstag, dem 8. Mai, wurde im Museo Nacional de Arte Decorativo die Schau “Ecos de Grecia en el Museo” (Echos aus Griechenland im Museum) eröffnet, in deren Rahmen repräsentative Ausstellungsstücke aus verschiedenen Epochen der griechischen Kultur gezeigt werden, die zwischen 500 und 2000 Jahre alt sind.

Bei der Eröffnung sang die griechischstämmige Sopranistin Ana Moraitis Lieder der griechischen Komponisten Mikis Theodorakis und Manos Hatzidakis und es wurden Köstlichkeiten der griechischen Küche gereicht.

Die Ausstellung wurde vom Kultursekretariat der Nation (das seit vergangener Woche ein Ministerium ist), dem MNAD, der griechischen Botschaft und dem Verein der Freunde und Förderer des MNAD organisiert und läuft bis zum 10. Juni in der Avenida del Libertador 1902, Buenos Aires, dienstags bis sonntags von 14 bis 19 Uhr.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 10/05/2014-17/05/2014

Por Susanne Franz

arte griegoEl jueves 8 de mayo se inauguró en el Museo Nacional de Arte Decorativo la exposición “Ecos de Grecia en el Museo”, en la que se exhiben piezas representativas de diferentes períodos de la Cultura Helénica, que tienen desde 2.000 hasta 500 años de antigüedad.

La apertura de la muestra tuvo un marco helénico pues la soprano argentina de origen griego Ana Moraitis interpretó conocidas canciones de los compositores griegos Mikis Theodorakis y Manos Hatzidakis y se sirvieron delicias griegas.

La muestra está organizada por la Secretaria de Cultura de la Nación, El MNAD, la Embajada de la República Helénica y la Asociación Amigos del MNAD. Se exhibirá hasta el 10 de junio, en Av. del Libertador 1902, Buenos Aires, de martes a domingos de 14 a 19 horas.

Las muestras de la semana:

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Folklore-Sängerin als erste Kulturministerin

Teresa Parodi löst als erste Kulturverantwortliche im Ministerrang Staatssekretär Jorge Coscia ab

Von Marcus Christoph

cfk kultur
Teresa Parodi ist die erste Kulturministerin Argentiniens. Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner nahm der populären Folklore-Sängerin am Mittwoch in der Casa Rosada den Amtseid ab. Der Vorgang ist gleich in zweierlei Hinsicht ein Novum: Erstens übernimmt damit in Argentinien erstmals eine bekannte Persönlichkeit aus der Musikbranche ein hohes Regierungsamt – wie es beispielsweise in Brasilien mit dem Sänger Gilberto Gil als Kulturminister sowie in Peru mit der Sängerin Susana Baca in dem gleichen Amt bereits Vorbilder gibt. Zweitens gibt es in Argentinien erstmals einen Kulturverantwortlichen im Ministerrang. Bislang wurde das Ressort lediglich als Staatssekretariat verwaltet. Erst durch ein Dekret der Präsidentin in dieser Woche wurde das Kulturministerium geschaffen. Somit gibt es aktuell 16 Ministerien.

Der bisherige Staatssekretär für Kultur, der Filmemacher Jorge Coscia, hatte zuvor auf persönlichem Wunsch der Präsidentin seinen Rücktritt erklärt und so den Weg freigemacht für Parodi, die mit bürgerlichem Namen eigentlich Teresa Adelina Sellarés heißt. Gemäß Darstellung der Zeitung “La Nación” sei Cristina mit Coscias Amtsführung nicht zufrieden gewesen. Diese sei “träge und ermüdend” gewesen und habe nur “dürftige Ergebnisse” erzielt, wie das Blatt unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen aus dem Regierungsumfeld berichtet. Zudem ist von Missmanagement die Rede.

Cristina entschied sich zu einer Neuaufstellung der Kulturverwaltung. Sie griff am Dienstagabend zum Telefonhörer und bot Parodi an, am Folgetag die erste Kulturministerin des Landes zu werden. Die ersten Stellungnahmen der Folklore-Sängerin nach ihrer Nominierung standen dementsprechend noch ganz im Zeichen der Überraschung: “Es ist eine Ehre. Ich bin immer noch völlig erstaunt, aber ich bin bereit zu arbeiten”, erklärte Parodi. Die neue Kulturministerin kündigte an, dass ihre Behörde ein “Haus der offenen Türen” sein werde. Man werde darauf hinwirken, dass “die wunderbare kulturelle Vielfältigkeit Argentiniens deutlicher sichtbar” werde.

Parodi gilt als treue Anhängerin der Präsidentin und deren “Regierungsmodell”. Sie bringt Erfahrung mit Ämtern mit: In Buenos Aires war sie in der Regierungsmannschaft des einstigen Bürgermeisters Aníbal Ibarra für Musik zuständig. Später fungierte sie als Leiterin von Ecunhi, der Kultureinrichtung der “Mütter der Plaza de Mayo”, die ihren Sitz in der ESMA-Gedenkstätte hat.

Foto:
Teresa Parodi (r.) wird von Cristina als Kulturministerin vereidigt.
(Foto: Presidencia)