Las biografías como filtro

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“wir/nosotros/vi” – performance de Hermann Heisig, Marina Quesada y Anne Zacho Søgaard

wir11“wir/nosotros/vi” se estrenó el 17 de octubre de 2013 en la sala Sophiensaele de Berlín y se presentó después en el CaféTeatret CT de Copenhague. Su última parada es Buenos Aires, donde se estrenara el 23 de noviembre a las 23 horas. Siguientes funciones: 29 y 30 de noviembre a las 21 horas y 1° de diciembre a las 19 horas, en el Teatro El Extranjero (Valentín Gómez 3378, Tel: 4862-7400).

“¿Cuál es el potencial representativo de nuestros cuerpos? ¿Qué es lo que verdaderamente queremos o podemos representar? ¿De qué modo nuestra vida personal es representativa del contexto cultural, social, político en el que nos hemos movido hasta ahora?”. Tomando como base el propio material autobiográfico, este trabajo investiga los bordes, pliegues y diferencias entre la representación personal, social, artística y política en Alemania, Argentina y Dinamarca. En “wir/nosotros/vi” las biografías se vuelven un filtro a través del cual se hacen visibles los distintos géneros teatrales, identidades culturales, las costumbres de consumo que influyen en el transcurso de la vida, en las elecciones, en la mirada artística.

“wir/nosotros/vi” es una producción de Hermann Heisig, Marina Quesada y Anne Zacho Søgaard, en coproducción con la sala SOPHIENSÆLE y CT Copenhague. Se realizó con fondos del Senado de Berlín, el Instituto Prodanza y el Danske Sceneinstruktører, y cuenta con el apoyo de “IUNA – Movimiento”, el Goethe-Institut, wiesen55 E.V., las Embajadas Argentinas en Alemania y Dinamarca, la Embajada de Dinamarca en Argentina y “El Extranjero Teatro”.

  • Dirección, autoría y perfomance: Hermann Heisig, Marina Quesada, Anne Zacho Søgaard
  • Dramaturgista: Anna K. Becker
  • Diseño de iluminación: Sandra Blatterer
  • Iluminación en Buenos Aires: Adrian Grimozzi
  • Prensa: Irupé Tentorio
  • Producción: Susanne Ogan, Mónica Grasselli
  • Fotos: Laura Deschner
  • Diseño Gráfico: Isa Crosta

Cine documental y 30 años de democracia

“De la Argentina” (1983/1985), documental de Werner Schroeter

Organizado por el Goethe-Institut y el Área de Estudios sobre Comunicación
y Documental Audiovisual / Facultad de Ciencias Socias – UBA, se proyectará “De la Argentina” (1983/1985), documental de Werner Schroeter (Alemania), un registro sorprendente de los primeros momentos de la Argentina post dictadura a través de los ojos de una de las mentes más singulares y poéticas del denominado Nuevo Cine Alemán.
 
Un documental apasionante –exhibido hasta ahora una única vez en Argentina- sobre el terrorismo de Estado durante la última dictadura militar, realizado en sus postrimerías. En la película, invitado en aquel entonces por el Goethe-Institut para realizar un taller con jóvenes estudiantes de cine, el fallecido realizador alemán Werner Schroeter (1945–2010) contrasta las declaraciones oficiales del régimen con el testimonio de víctimas, disidentes y familiares de los desaparecidos. Y confía en que en sus rostros y palabras resonará mucho más que una mera representación de la violencia. “La dictadura militar argentina nos acosó. Fue la única vez que cedí al miedo, pues la vida se trata de eso: no tener miedo” (W.S.).
 
20 de noviembre, 19 horas, UBA Facultad de Ciencias Sociales, Santiago del Estero 1029, Estudio 2 de TV (subsuelo). Entrada libre y gratuita hasta completar la capacidad de la sala.

Vollgas

Wie lange noch?

Von Friedbert W. Böhm

lehman-brothers11Als ich noch jung und in solchen Dingen unerfahren war, schickte mich mein Arbeitgeber auf eine lange Dienstreise in einem alten, mir unbekannten Wagen der unteren Mittelklasse. Ich hatte Eile, fuhr meistens Vollgas – das waren damals beinahe hundert Stundenkilometer.

Nach einiger Zeit leuchtete am Armaturenbrett ein rotes Licht auf, an einer von mehreren Stellen, an denen rote Lichter aufleuchten können. Ich registrierte schon irgend ein Risiko, hielt es jedoch für gering genug, um mit seiner Beseitigung bis zur nächsten Werkstatt warten zu können. Diese war etwa eine halbe Stunde entfernt.

Es focht mich zunächst nicht an, dass der Wagen trotz Vollgas nur noch achtzig lief. Als er zu stottern anfing, konnte ich ihn auf nicht mehr als sechzig beschleunigen. Dann vierzig. Dann blieb er stehen.

In der Werkstatt, wohin ich hatte abgeschleppt werden müssen, sagte man mir, dass der Motor wegen permanenten Ölmangels zusammengeschmolzen war – ein Kolbenfresser. Meine Dienstreise war für eine halbe Woche unterbrochen, bis die nötigen Ersatzteile herbeigeschafft und eingebaut waren.

2008 fuhren die Weltfinanzen weit schneller als die hundert Stundenkilometer meines damaligen Autos. Dann leuchtete das rote Lehmanlicht auf und das System begann zu stottern.

Das Gas der Finanzwirtschaft heißt Geld. Genau wie ich unbedachter, risikoblinder Autofahrer geben die Zentralbanken seither mit ihrer Geldpolitik Vollgas. 85 Milliarden Dollar Gas emittiert die Zentralbank der USA monatlich. Wie der alte, gilt auch ihre neue Präsidentin als Freundin des Gasgebens. Die Zentralbank der Eurozone hat schon zwei Billionen Eurogas in die Banken gepumpt und verkündet, mit dem Gasgeben, falls nötig, nicht aufhören zu wollen, bis das System wieder richtig läuft. Das von den Fachleuten ersehnte und in der Politik viel besprochene Öl einer Bankenregulierung tröpfelt inzwischen nur.

Noch läuft der Motor anscheinend achtzig. Wie lange wird er das Vollgas der Zentralbanken noch vertragen?

Foto:
Als 2008 das rote Lehmanlicht aufleuchtete, begann das System zu stottern.

Neues Programm des “Ballet Contemporáneo del Teatro San Martín”

Zwei Choreografien von Mauricio Wainrot im Martín Coronado-Saal

Von Susanne Franz

ballett
Vom 16. November bis zum 13. Dezember wird im Martín Coronado-Saal des Teatro San Martín (Av. Corrientes 1530) das III. Programm des Jahres des Tanzensembles “Ballet Contemporáneo del Teatro San Martín” (Zeitgenössisches Ballett des San Martín-Theaters) gezeigt. Es besteht aus der Uraufführung von “La canción de la tierra” und der Wiederaufnahme von “Desde lejos”, beides Choreografien des Ballett-Leiters Mauricio Wainrot.

Die Gesamtlänge der Veranstaltung beträgt 100 Minuten, darin sind 10 Minuten Pause enthalten. Vorführungen sind donnerstags um 14.30 Uhr, freitags und samstags um 20.30 Uhr sowie sonntags um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 90 bzw. 70 Pesos, die Matinee donnerstags 30 Pesos.

Die Choreografie “Desde lejos” (From far away) entstand in Mauricio Wainrots Kopf, als er dem Komponisten Wim Mertens bei einer Probe am Klavier im Grand Place in Brüssel zuhörte. “Seine Musik hat mich inspiriert, ein Werk zu schaffen, in dem Widerklänge aus der Vergangenheit zum Ausdruck kommen, von einem Punkt, an dem alles anfing und alles enden wird.”

“Desde lejos” wurde 1992 vom “Ballet Real de Wallonie” in Belgien uraufgeführt und danach vom Florida Ballet und dem Richmond Ballet (USA) sowie der “Bat Dor Dance Company” (Israel) getanzt. In Argentinien wurde das Stück 1998 von Julio Bocca und seinem “Ballet Argentino” im Luna Park uraufgeführt und später auf internationalen Tourneen vorgestellt. Im Jahr 2009 wurde es erstmals von Wainrots Ensemble, dem “Ballet Contemporáneo”, aufgeführt.

  • “Desde lejos”
  • Choreografie: Mauricio Wainrot
  • Musik: Wim Mertens
  • Bühne und Kostüme: Carlos Gallardo
  • Licht: José Luis Fiorruccio
  • Länge: 30 Minuten

Über “La canción de la tierra” sagt Wainrot: “Gustav Mahler komponierte “Das Lied von der Erde” (La canción de la tierra) in einem schwierigen Moment seines Lebens: seine älteste Tochter war an Diphterie gestorben und bei ihm wurde eine Herzkrankheit festgestellt, die zu seinem Tod führen sollte. So verwundert es nicht, dass in der Komposition ein fatalistischer Grundton mitschwingt und sie zwischen Trostlosigkeit und dem Akzeptieren des Schicksals, Hilflosigkeit angesichts des Unabwendbaren und Schmerz oszilliert.

Es gibt solche Momente im Leben einzigartiger Menschen, in denen sie sich in sich selbst zurückziehen und ein Werk erschaffen, um sich vor dem Abgrund zu retten. Das ist auch beim “Lied von der Erde” des großen Gustav Mahler der Fall. Das in sechs Gesänge unterteilte Meisterwerk basiert auf Gedichten von Li Tai Po, Wang Wei und Mon Kao Yen und eigenen Texten Mahlers, und alle laufen auf das grandiose halbstündige “Abschied” (El Adiós) zu, mit dem Mahler sich von der Welt zu verabschieden scheint, und mit dem er uns eine der lyrischsten Sternstunden der Musikgeschichte geschenkt hat.”

Wainrot hatte das Werk bereits 2008 gemeinsam mit dem Künstler und Bühnenbildner Carlos Gallardo, seinem Lebenspartner, angedacht. Nach Gallardos tragischem Unfalltod im selben Jahr blieb der Plan zunächst unvollendet. Seit 2008 sind weitere vier für Wainrot wichtige Menschen gestorben, darunter seine Mutter. “Ich bin nicht mehr derselbe Mensch, der ich noch vor fünf Jahren war”, schreibt der Choreograf jetzt. “Ich bin ein um einiges düsterer Mensch geworden, den, wie Mahler, das kreative Schaffen gerettet hat. (…) “La canción de la tierra” ist das Ergebnis von all dem, was ich seitdem erlebt, erlitten und ersehnt habe, und es ist meine Hommage an meine geliebten Verstorbenen.”

  • “La canción de la tierra”
  • Choreografie: Mauricio Wainrot
  • Musik: Gustav Mahler (Das Lied von der Erde)
  • Bühne und Kostüme: Graciela Galán
  • Video: Studio Silvia Rivas
  • Licht: Jorge Pastorino
  • Videoinstallation: Marcelo Manente und Pablo Yurrebaso
  • Länge: 60 Minuten

Weitere Informationen auf der Webseite des San Martín-Theaters.

Kalender / Agenda

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Ausstellungskalender 16/11/2013-23/11/2013

Von Susanne Franz

mueck11Zum ersten Mal werden in Argentinien die außergewöhnlichen Skulpturen des australischen Bildhauers Ron Mueck gezeigt. Damit startet die Lateinamerikatour der gefeierten Ausstellung, die die Stiftung Fondation Cartier kürzlich in Paris organisiert hatte. Kuratorin ist Grazia Quaroni.

Vom heutigen 16. November an wird die Ausstellung bis zum 23. Februar 2014 in der Fundación Proa, Pedro de Mendoza 1929, La Boca, Buenos Aires, gezeigt.

Ron Mueck (* 1958 in Melbourne) ist vor allem für seine überdimensionalen realistischen Menschenplastiken aus Fiberglas und Silikon bekannt, deren Oberflächenbeschaffenheit sich durch eine zuvor in dieser Größenordnung nicht erreichte Naturtreue auszeichnet. Der Themenkreis seiner Werke umfasst Geburt, Leben, Jugend, Alter und Tod. Mueck ist Sohn deutscher Einwanderer; sein Vater war als Spielzeugmacher tätig. Im Jahr 1983 verließ Ron Mueck Australien und lebt nun in London.

“Ich wollte etwas machen, dem ein Foto nicht gerecht werden würde. […] Obwohl ich viel Zeit mit der Oberfläche verbringe, ist es doch das Innenleben, das ich einfangen möchte. […] Meine Arbeiten sind mein Statement.” (Ron Mueck: Art – Das Kunstmagazin, 5/2003)

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 16/11/2013-23/11/2013

Por Susanne Franz

mueck11Por primera vez en Argentina, se exhiben las inquietantes obras del artista australiano Ron Mueck. En una asociación conjunta con Fondation Cartier y con la curaduría de Grazia Quaroni, comienza la itinerancia latinoamericana de la tan aclamada exhibición presentada en París. El artista “ha revitalizado la escultura figurativa contemporánea”, según palabras de la curadora.

A partir del 16 de noviembre, 12 horas, en Fundación Proa, Pedro de Mendoza 1929, La Boca, Buenos Aires.

Las muestras de la semana:

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Zeitgenössische Oper im Colón

Aufführungen von Luigi Nonos “Prometeo, Tragedia dell’Ascolto” am Samstag und Sonntag

Von Janina Knobbe

Am 16.11. und 17.11.2013 findet im Hauptsaal des Teatro Colón (Cerrito 628, Buenos Aires) die Uraufführung der Oper “Prometeo, Tragedia dell’Ascolto” von Luigi Nono in Lateinamerika statt. Unter der Leitung des Schweizers Baldur Brönimann und der Mitwirkung des Philosophen Massimo Cacciari zeigt die 150-minütige Oper in neun Gesängen verschiedene Versionen der griechischen “Prometheus”-Mythologie. Das Publikum wird bei der Vorstellung von fünf Solistenstimmen, sieben Solisteninstrumenten, zwei Schauspielern, drei Perkussionisten, einem Chor von zwölf Stimmen sowie vier Instrumentalgruppen, die jeweils dreizehn Musiker zählen, und zwei Dirigenten umgeben sein.

Das Event findet unter der Co-Produktion der deutschen Radiosendergruppe SWR sowie mit der Unterstützung des Goethe-Instituts Buenos Aires statt. Die Vorstellungen sind am 16.11. um 20.30 Uhr sowie am 17.11. um 17 Uhr. Eintrittskarten auf der Webseite des Colón-Theaters.

Neue Dimensionen des Überlebens

“Fase.05” beleuchtete die Beziehung von Mensch und Natur im technologisierten Alltag

Von Janina Knobbe

vasen mexico
Unter dem Motto “Metáforas de la superviviencia” – Metaphern des Überlebens zeigten nationale und internationale Künstler in der Zeit vom 8. bis zum 11. November ihre Installationen, Projekte und Performances im Centro Cultural Recoleta. Das Motto des jährlich stattfindenden Events “Fase” machte auf die Intervention von neuen Technologien in unserem alltäglichen Leben aufmerksam und verdeutlichte an Hand der gezeigten Projekte, wie diese unseren Umgang mit globalen Problemen wie Umweltschutz, Klimawandel, Krise und Dekadenz beeinflussen. Beim Durchwandern der Ausstellungsräume wurde dem Besucher rasch eine kritische Haltung gegenüber aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskursen vermittelt.

Die Installation eines Künstlerkollektivs bestehend aus neun Studentinnen der Universidad Museo Social Argentino trat besonders hervor. Unter dem Titel “Refugio” zeigten die Künstlerinnen einen quadratischen Raum, der aus wiederverwertbaren Materialien bestand, wobei es sich um grüne Plastiktüten sowie Tetrabrik handelte. Der Innenraum des Quadrats war mit aneinander geklebten Plastiktüten ausgekleidet, wobei ein Foto von einem Wald in Misiones als Vorlage gedient hatte. Besucher konnten den Raum barfuß betreten und dabei einen aus zerschnittenen Plastiktüten bestehenden Rasen unter ihren Füßen spüren. Hinzu kamen die Geräusche von Lastwagen, die Müll abladen, welche gespickt waren mit Vogelgezwitscher, um dem Besucher die Metamorphose unserer Natur zu verdeutlichen.

Laut den Künstlerinnen entstand die Idee durch das Nachsinnen über den modernen Menschen in der Natur, welche laut Melisa Schmitz nicht mehr real ist, da die Natur allgegenwärtig durch den Menschen beeinflusst wird. Dennoch fühlt sich der Mensch zur Natur hingezogen, was die Künstlerinnen dazu veranlasste, eine artifizielle Natur aus nicht kommerziellen und recycelbaren Materialien zu konstruieren, um unsere “zeitgenössische Natur” zu veranschaulichen sowie der Notwendigkeit des Recycelns Nachdruck zu verleihen. Die Installation wurde begleitet von einem Video, das den sechsmonatigen Entstehungsprozess des “Naturquadrats” zeigte.

Das Intermezzo von Natur und Technologie wurde auch durch das Ausstellungsobjekt der mexikanischen Botschaft unter dem Titel “Perejil buscando el sol” charakterisiert. Hierbei handelte es sich um zwei kleine Roboter in Form von Miniaturvasen, die, mit Solarzellen ausgestattet, jeweils ein Petersilienpflänzchen beherbergten. Unter einem Scheinwerfer bewegten sich die mit kleinen Rädern ausgestatteten Vasen nach dem künstlichen Sonnenlicht. Das Projekt verwies somit auf die Problematik urbaner Lebensräume, die den Menschen und auch Flora und Fauna neue Strategien des Überlebens abverlangt.

Viele weitere Projekte zeigten ebenfalls die Entfremdung des Menschen von der Natur sowie den Wandel der Natur durch die Intervention von neuen Technologien. Aber auch zwischenmenschliche Themen wie häusliche Gewalt oder die Überwachung des Menschen durch den Menschen mittels technischer Werkzeuge wie Kameras und Alarmanlagen wurden an Hand weiterer Ausstellungsobjekte thematisiert und auf künstlerischer Ebene veranschaulicht.

Foto:
Die solarangetriebene Petersilie.
(Foto: Janina Knobbe)

Die Zentralbank und die Kunst

Gelobt und umstritten: Der 7. “Concurso Nacional de Pintura Banco Central”

Von Susanne Franz

kosice11Eine interessante Mischung aus Werken aufstrebender und bekannter Künstler und die Präsenz eines großen alten Meisters, das sind die Zutaten, aus denen der diesjährige “Concurso Nacional de Pintura Banco Central” (Malereipreis der Zentralbank) besteht. Dieser am höchsten dotierte Kunstpreis Argentiniens – insgesamt wurden dieses Jahr 382.000 Pesos Preisgeld verteilt – wurde zum siebten Mal vergeben, und auch diesmal handelt die Bank getreu ihrem Vorhaben, die argentinische Kunst im ganzen Land bekannter zu machen: 2014 wird die Ausstellung der ausgewählten und prämierten Werke, die zunächst bis zum 5.12. im Museo Histórico y Numismático Dr. José Evaristo Uriburu (h) in Buenos Aires zu sehen ist, durch verschiedenen Städte des Landesinneren tingeln.

Der große alte Star ist Gyula Kosice. Er erhielt am 5. November bei der Eröffnung im Münzmuseum den mit 100.000 Pesos dotierten “Gran Premio Homenaje”, den Großen Hommage-Preis, aus den Händen der gut gelaunten ZB-Präsidentin Mercedes Marcó del Pont. Dem Künstler und Begründer der abstrakten Bewegung Madí wird gerade im Centre Pompidou in Paris eine Ausstellung gewidmet, die seine abstrakten Jahre umfasst. Kosice wird aber vor allem als Erschaffer von hydrokinetischen Objekten aus Wasser, Licht und Bewegung gefeiert. Eins dieser Werke hat die Zentralbank nun erworben, zwei weitere aus der Madí-Periode des Künstlers sind als Leihgaben in der Ausstellung zu sehen.

Die für den “Gran Premio” zuständigen Juroren Liliana Piñeiro, Juan Doffo und Diana Saiegh haben nur lobende Worte für Kosice. “Er ist ein Vorreiter”, sagte Saiegh, Direktorin des Museo de Arte Tigre, bei der Eröffnung, und Piñeiro, ihres Zeichens Direktorin des “Museo del Bicentenario”, schwärmte über den 89-Jährigen: “Er hat einen überaus wichtigen Beitrag zur argentinischen Kunst geleistet!” Doffo, selbst ein anerkannter und verehrter Künstler, nannte Kosice einen Avantgardisten.

Die Auswahl der Werke des Malereipreises sorgte neben einigem Lob bei der Kritikervorbesichtigung am Mittag des Eröffnungstages aber auch für Furore. Vor allem Werke wie das pinkfarbene Geflecht aus Stacheldraht von Marcos Figueroa, das einen der Preise abräumte, oder die digital bearbeitete Fotografie “Hogar, dulce hogar” von Gabriela Francone ließen die Frage laut werden, ob sich der “Malereipreis” nicht vielleicht besser “Preis für Bildende Künste” nennen sollte. Kurator Alberto Giudici lehnt dies ab, er findet, dass man den Weg zur Grenzüberschreitung in andere Disziplinen sogar noch mehr öffnen sollte. “Ich halte es sowieso mit dem großen Yuyo (Luis Felipe Noé)”, sagte Giudici lächelnd: “Alles ist Malerei!”

Die Ausstellung ist bis zum 5. Dezember im “Museo Histórico y Numismático Dr. José Evaristo Uriburu (h)”, San Martín 216, Buenos Aires, zu sehen. Öffnungzeiten sind montags bis freitags 10-17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Foto:
Gyula Kosices Werk “Gota de agua móvil Azul y Blanca” aus Plexiglas, bewegtem Wasser und LEDs (72 x 50 x 18 cm, 2012) gehört jetzt zur Sammlung der argentinischen Zentralbank.

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Ausstellungskalender 09/11/2013-16/11/2013

Von Susanne Franz

noche
Am heutigen Samstagabend findet von 20 Uhr bis 3 Uhr morgens die beliebte Lange Museumsnacht in Buenos Aires statt. 190 Museen und Kulturzentren in 27 Stadtvierteln nehmen an dieser 10. Ausgabe der Veranstaltung teil. Viele Transportmöglichkeiten sind gratis, auf der Webseite gibt es Infos, wie man sich seinen entsprechenden Sticker besorgen kann. Auch das Fahrrad-Verleihsystem “Eco Bicis” der Stadt Buenos Aires funktioniert heute Nacht bis 2 Uhr morgens, 30 Anlaufstellen sind geöffnet.

Viele Veranstaltungen laufen im Rahmen des Zyklus “Democracia 30+30, una mirada al futuro”, mit dem die Stadt Buenos Aires schon das ganze Jahr die Rückkehr Argentiniens zur Demokratie vor 30 Jahren feiert.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda de Muestras 09/11/2013-16/11/2013

Por Susanne Franz

noche
Hoy, sábado, 9 de Noviembre, se llevará a cabo la décima edición de la Noche de los Museos en Buenos Aires. Entre las 20 horas y las 3 de la mañana, 190 museos y centros culturales en 27 barrios de la Ciudad abren sus puertas con propuestas de todas las disciplinas artísticas. Este año, la cultura rinde homenaje a los 30 años de democracia en Argentina, con actividades enmarcadas en el programa “Democracia 30+30, una mirada al futuro”.

Se puede viajar gratis con los medios de transporte público adheridos después de conseguir el sticker de La Noche de los Museos. El sistema de los “Eco Bicis” funcionará en horario extendido hasta las 2 de la mañana en la mayoría las estaciones de la Ciudad.

Las muestras de la semana:

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