“Brisas del mar”

Der deutsche Gitarrist Stefan Grasse präsentiert Musik aus Europa und Lateinamerika

Von Jana Münkel

Mögen Sie Musik, die sich nicht in ein einziges Genre zwängen lässt? Dann wird Ihnen die CD “Brisas del mar” von Stefan Grasse sicher gefallen. Doch Sie müssen sich nicht mit der Aufnahme begnügen: Der Nürnberger Gitarrist hat einen hervorragenden Ruf in der europäischen Musikszene, schaut auf eine rege internationale Konzerttätigkeit zurück und kommt nun für insgesamt fünf Konzerte nach Argentinien (s.u.). 1962 in München geboren, studierte Grasse Jazz- und klassische Gitarre unter anderem an der Jazz School München, am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg und der Royal Scottish Academy of Music and Drama in Glasgow. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise und ist neben seiner Tätigkeit als Konzertgitarrist auch als Musikproduzent und Dozent an der Universität Erlangen-Nürnberg tätig.

Stefan Grasses Repertoire zeichnet sich durch eine beeindruckende Stilvielfalt aus. Seine Einflüsse kommen aus aller Welt: Der europäische Impressionismus, die Pariser Valse musette und der andalusische Flamenco sind ebenso zu finden wie lateinamerikanische Klänge und Jazz. Zwei Konzerte seiner Tour wird der deutsche Gitarrist auch in Buenos Aires geben.

Tourdaten:

  • Sonntag, 5. Mai 2013, 20.30 Uhr
  • Auditorio Municipal de Armstrong, Santa Fe
  • Konzert mit Juan Falu, Carlos Aguirre (Argentinien) und Stefan Grasse
  • Donnerstag, 9. Mai 2013, 20 Uhr
  • Universidad de Rosario, ECU espacio cultural universitario, Santa Fe
  • Trio Escolaso (Argentinien), César Farias Huenqueno (Chile) und Stefan Grasse
  • Freitag, 10. Mai 2013, 18 Uhr
  • Universidad de Rosario, ECU espacio cultural universitario, Santa Fe
  • Workshop mit César Farias Huenqueno (Chile) und Stefan Grasse
  • Samstag, 11. Mai 2013, 20.30 Uhr
  • Auditorio Municipal de San Miguel
  • Konzert mit dem Duo Mauro und Pablo Cardozo (Argentinien) und Stefan Grasse
  • Sonntag, 12. Mai, 20.30 Uhr
  • La Scala de San Telmo, Pasaje Giuffra 371. Buenos Aires
  • Konzert mit Analía Rego (Argentinien) und Stefan Grasse

Foto:
Steht für musikalische Vielfalt: Stefan Grasse.

Kalender / Agenda

Click aquí­ para leer la versión en castellano.

Ausstellungskalender 04/05/2013-11/05/2013

Von Susanne Franz

Vom 3. bis zum 8. Mai findet zum achten Mal das Festival Internacional de Poesía de Buenos Aires (Internationales Poesiefestival von Buenos Aires) statt, das in diesem Jahr Dichter aus Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Indien, Kanada, Kolumbien, Kuba, den Niederlanden, Palästina, Panama, der Schweiz, Spanien und der Türkei willkommen heißt.

Ziel des Festivals ist es, Dichtung überall und jenseits von elitären Zirkeln und althergebrachten Vorurteilen zu präsentieren. Auch die im vergangenen Jahr erstmals veranstaltete Escuela de Poesía (Dichter-Schule) bietet wieder Gratis-Workshops an, die für alle Interessierten offen sind.

Die Ausstellungen der Woche:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Agenda / Kalender

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Agenda de Muestras 04/05/2013-11/05/2013

Por Susanne Franz

Del 3 al 8 de mayo se desarrolla por octava vez el Festival Internacional de Poesía de Buenos Aires para darles la bienvenida a poetas de la Argentina y de Canadá, Chile, Colombia, Cuba, Dinamarca, España, Francia, Holanda, India, Palestina, Panamá, Suiza y Turquía.

El propósito es que la poesía se encuentre en todas partes, más allá de círculos y preconceptos. La Escuela de Poesía, inaugurada el año pasado, continúa con sus talleres gratuitos y abiertos a la comunidad.

Las muestras de la semana:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Die Welt der Lyrik in Buenos Aires

VIII. Internationales Poesiefestival im Rahmen der Buchmesse

Von Jessica Steglich

Am gestrigen Freitag wurde im Rahmen der 39. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires zum achten Mal das Internationale Poesiefestival eingeläutet. Auch dieses Jahr werden Gäste aus aller Welt willkommen geheißen; Poeten aus Argentinien, Chile, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Indien, Kanada, Kolumbien, Kuba, den Niederlanden, Palästina, der Schweiz, Spanien und der Türkei stellen ihre Werke vor und diskutieren in kleiner Runde über neue und vergangene Entwicklungen in der Poesie. Am Samstag und Sonntag dieses Wochenendes kann man jeweils ab 18.00 Uhr Gesprächsrunden mit den geladenen Dichtern besuchen.

Das Festival empfängt auch zwei Autoren aus Holland, denn die Stadt Amsterdam ist in diesem Jahr Ehrengast der Buchmesse. So fand am gestrigen Freitag eine Gesprächsrunde mit dem international renommierten Schriftsteller, Journalisten und Lyriker Cees Nooteboom statt, der bereits für den Literaturnobelpreis nominiert worden ist. Sein Werk umfasst sowohl Bücher zum Thema Reisen als auch Essays und Romane und zeichnet sich durch seine Leidenschaft für die visuelle Welt und die Kunst aus.

Am heutigen Samstagabend um 20.30 Uhr wird im “Salón de Poesía 8” eine weitere Autorin aus Holland zu Gast sein: die Dichterin, Prosa-Autorin und Dramaturgin Anne Vegter. Ihr Debüt gab die 54-Jährige im Jahr 1989 mit dem Kinderbuch “De dame en de neushoorn” (Die Dame und das Nashorn). Im Januar diesen Jahres wurde sie unter anderem aufgrund ihrer offenen Sichtweise, der Eindringlichkeit ihrer Sprache und ihrer Fähigkeit, auch Kinder in ihren Bann zu ziehen, für den Titel “Ausgezeichnete Lyrikerin der Niederlande” nominiert. Ihre Anthologie “50 Dichter aus Amsterdam”, mit Übersetzungen der Werke ins Spanische, wird im Rahmen der Buchmesse in Buenos Aires vorgestellt.

Aus dem deutschsprachigen Raum ist die fränkische Lyrikerin und Performancekünstlerin Nora Gomringer am Sonntag um 18.00 Uhr im “Salón de Poesía 9” zu Gast. Die Deutsch-Schweizerin veröffentlichte bisher sechs Gedichtsammlungen, darunter “Monster Poems”. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem “Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache” ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt sie dann den “Joachim-Ringelnatz-Preis” für Poesie. Sie lebt in Bamberg und leitet dort seit 2010 das “Internationale Künstlerhaus Villa Concordia”. Sie ist außerdem Mitglied des PEN-Schriftstellerverbandes Deutschland.

Am Sonntag, den 5. Mai, um 20.00 Uhr, endet der offizielle Programmteil; das Festival öffnet sich für die Straßen und Bars von Buenos Aires. Das Programm dieses zweiten Teils findet man hier.

Neben diesem allgemeinen Programm bietet die vor einem Jahr eröffnete “Schule der Poesie” außerdem kostenlose Lyrik-Kurse an, die während des Festival an verschiedenen Orten stattfinden. Am heutigen Samstag kann man beispielsweise den Kurs “Poesía y Memoria” (Poesie und Erinnerung) im Museo Larreta (Juramento 2291) besuchen. Weitere Informationen zu den Themen und Zeitpunkten der Kurse findet man hier.

Die komplette Agenda des Poesiefestivals ist hier einsehbar.

Foto:
Innovativ: Die fränkische Lyrikerin und Performancekünstlerin Nora Gomringer ist am Sonntag auf der Buchmesse zu Gast.
(Foto: N. Gomringer)

Deutscher Besuch auf der Buchmesse

Click aquí para leer la versión en castellano.

Raul Zelik auf der 39. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires

Der deutsche Schriftsteller und Sozialwissenschaftler Raul Zelik wird auf der 39. Internationalen Buchmesse in Buenos Aires zu Gast sein. Auf Einladung des Goethe-Instituts und der Frankfurter Buchmesse wird Zelik mit der argentinischen Autorin und Sozialwissenschaftlerin Maristella Svampa über politische Aspekte in ihren literarischen Texten und über die Fiktion, die die Literatur aus dringenden Konflikten der Gegenwart macht, diskutieren. Das von Gabriela Massuh moderierte Gespräch findet in spanischer Sprache am Sonntag, dem 28. April, um 17.30 Uhr, im Adolfo Bioy Casares-Saal des “Pabellón Blanco” des Messegeländes “Rural” statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. (Informationen zu den Eintrittskarten zur Buchmesse hier.)

Am Donnerstag, dem 2. Mai, um 17.30 Uhr, nimmt Raul Zelik an der Gesprächsrunde “La filosofía como herramienta, acá y allá” (Philosophie als Werkzeug, hier und dort) teil, diesmal im Domingo Faustino Sarmiento-Saal auf dem Messeglände.

Außerhalb der Messe stellt Raul Zelik am Dienstag, dem 30. April, um 19.30 Uhr die argentinische Ausgabe seines Buches “Berliner Verhältnisse” (Situaciones berlinesas, Cruce Casa Editora) im Dialog mit dem Schriftsteller Ariel Magnus vor. Die Veranstaltung findet im Café Varela Varelita, Scalabrini Ortiz, Ecke Paraguay statt; der Eintritt ist frei.

Die argentinische Autorin Svampa und Raul Zelik haben gemeinsam, dass sie beide als Vertreter des fortschrittlichsten sozialpolitischen Denkens der Gegenwart gelten, jenes Denkens, das auf rhetorische Formeln verzichtet, um sich aktiv sozial und politisch zu engagieren. Beide schreiben außerdem Bücher, die sie als Autoren politischer Romane auszeichnen, in der Gegenwartsliteratur zurzeit eher etwas Seltenes.

Raul Zelik (München, 1968, Schriftsteller, Übersetzer und Sozialwissenschaftler) ist einer der wenigen deutschen Autoren, die in ihren Romanen politische Themen reflektieren. Der Konflikt im Baskenland, Hausbesetzungen und Supermarktplünderungen Anfang der 80er Jahre in Deutschland, rumänische Immigration in Berlin oder die Verfolgung von politischen Flüchtlingen, die Asyl suchen, sind nur einige der Themen, die in seinen Romanen wiederzufinden sind. Fließend bewegt sich sein Diskurs zwischen Literatur und Sozialwissenschaften. Er schlägt Brücken zwischen Europa und Lateinamerika und schafft auf diese Weise Verbindungen zwischen Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten.

Als Lateinamerika-Experte beobachtet und analysiert Zelik seit Jahren die politischen Entwicklungen auf dem südamerikanischen Kontinent. In seinen Arbeiten untersucht er die Gültigkeit und Anwendbarkeit verschiedener europäisch geprägter Theorien auf bestimmte dortige Phänomene und kommt dabei immer wieder zu überraschenden Schlüssen. Unter anderem befasste er sich mit der Analyse und den Widersprüchen von Begriffen wie dem “Sozialismus des 21. Jahrhunderts”. Weitere Ergebnisse seiner Lateinamerikareisen sind z.B. sein politisch-literarisches Tagebuch “made in venezuela. notizen über die bolivarianische revolution” (2004) und der Roman “La Negra” (2000). Sein Roman “Berliner Verhältnisse” (2005) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und “Der bewaffnete Freund” (2007) erfuhr ebenfalls eine sehr positive Resonanz.

Sein letzter Roman “Der Eindringling” (Suhrkamp 2012), der noch nicht ins Spanische übersetzt wurde, nimmt den gleichen Titel des französischen Philosophen Jean-Luc Nancy als Ausganspunkt, um die Auseinandersetzung eines Sohnes mit der Geschichte seines Vaters zu erzählen. Fil, der Vater, verließ die Familie, um sich seinem Dasein als radikaler Politaktivist zu widmen. Daniel, der Sohn, wuchs bei der Mutter und ihrem späteren Freund auf und kennt seinen leiblichen Vater eher als Gerücht. Als der unbekannte Vater wegen einer schweren Lungenfibrose künstlich ins Koma versetzt wird und auf eine Transplantation wartet, nähert sich Daniel ihm zwangsläufig an.

Seit 2010 ist Raul Zelik Professor für Politik an der Nationaluniversität Kolumbiens. Besonders nennenswerte Sachbücher Zeliks sind “Die Vermessung der Utopie” (2009), “Ein Gespräch mit Elmar Altvater über die Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft” sowie “Nach dem Kapitalismus? Perspektiven der Empanzipation oder: Das Projekt Communismus anders denken” (2011). Weitere Informationen hier.

  • Veranstaltung: 39. Internationale Buchmesse von Buenos Aires
  • Dauer: 25. April bis 13. Mai 2013
  • Öffnungzeiten: Mo-Do 14-21, Fr 14-22, Sa 13-22, So 13-21 Uhr
  • Ausnahme: 1.5., 13-21 Uhr
  • Eintritt: Mo-Do 20 Pesos; Fr, Sa, So, feiertags 30 Pesos
  • Gratis: Kinder unter 12, Behinderte, Schulklassen (nach Anmeldung)
  • Gratis Mo-Fr (außer 1.5.): Rentner, Dozenten
  • Adresse: Messegelände La Rural, Plaza Italia, Palermo, Buenos Aires
  • Internet

Visita de Alemania en la Feria del Libro

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Charlas con el escritor e investigador alemán Raul Zelik

El escritor e investigador alemán Raul Zelik estará presente en la 39ª Feria Internacional del Libro de Buenos Aires invitado por el Goethe-Institut y la Feria del Libro de Frankfurt. En una charla moderada por Gabriela Massuh, Zelik dialogará con la autora e investigadora argentina Maristella Svampa sobre la impronta política en sus respectivas escrituras y sobre la ficción que hace literatura con los conflictos urgentes del presente.
(En castellano. Hoy, Domingo 28 de abril, a las 17.30 horas. Sala Adolfo Bioy Casares, Pabellón Blanco. Actividad gratuita. Sólo deberá abonarse el ingreso a la Feria del Libro.)

Además, Raul Zelik participará de la charla “La filosofía como herramienta, acá y allá” el jueves 2 de mayo a las 17.30 horas en la sala DFS Sarmiento del predio ferial.

Fuera de la Feria del Libro, Zelik presentará la edición argentina de su novela Situaciones berlinesas (Cruce Casa Editora 2013, trad. Florencia Martin) en diálogo con el escritor Ariel Magnus.
(Martes 30 de abril a las 19.30 horas en el café Varela Varelita, Av. Scalabrini Ortiz 2100, esquina Paraguay, con entrada libre.)

El conflicto vasco, la ocupación de viviendas y el saqueo de supermercados en la Alemania de los 80, la inmigración rumana en Berlín, la persecución de asilados políticos: son sólo algunos de los temas que atraviesan las novelas de Raul Zelik (Munich, 1968). Escritor, traductor e investigador social, Zelik es uno de los pocos autores alemanes que reflexionan sobre temas políticos en su literatura de ficción. Estudioso empedernido de América Latina y figura central en el debate europeo-latinoamericano sobre las crisis de este siglo, los trabajos teóricos de Zelik indagan posibles estrategias de transformación poscapitalista y la aplicabilidad de la teoría política contemporánea a los procesos sociopolíticos de nuestro continente.

Entre otros temas, se ha ocupado de precisar conceptos como el llamado socialismo del siglo XXI, sus contradicciones con los movimientos indígenas y sociales, la distinción entre gobiernos de izquierda y política emancipatoria. Fruto de sus viajes a América Latina son, por ejemplo, sus crónicas político-literarias reunidas en el diario Venezuela más allá de Chávez (2004) y la novela La negra (2000). Su novela Situaciones berlinesas (Txalaparta, 2009 / cruce casa editora, 2013) estuvo nominada al Premio del Libro Alemán, el máximo galardón en lengua alemana, y también El amigo armado (2010) fue de lo más elogiada.

Su última novela Der Eindringling (El intruso, edition suhrkamp 2012, inédita en castellano) toma como punto de partida e inspiración el libro homónimo del filósofo francés Jean-Luc Nancy para narrar la atrapante historia de un hijo que busca reencontrarse con su padre ausente: un viejo activista político que ahora espera en coma un trasplante de corazón y pulmón.

Desde 2010, Zelik es Profesor de Ciencia Política en la Universidad Nacional de Colombia en Medellín; entre sus libros de ensayo se destacan Die Vermessung der Utopie (La medida de la utopía), un diálogo con Elmar Altvater sobre los mitos del capitalismo y la sociedad que viene; Nach dem Kapitalismus? Perspektiven der Emanzipation oder: Das Projekt Communismus anders denken (¿Después del capitalismo? Perspectivas de la emancipación o: repensar el proyecto Comunismo, 2011), y la compilación ¿Otros Mundos Posibles? Crisis, gobiernos progresistas, alternativas de sociedad (Creative Common License). Más aquí.

  • Evento: 39ª Feria Internacional del Libro de Buenos Aires
  • Duración: 25/04/2013 al 13/05/2013
  • Horarios: Lun-Jue 14-21, Vie 14-22, Sáb 13-22, Dom 13-21 hs
  • Excepción: 01/05/2013, 13-21 hs
  • Entrada: Lun-Jue $20; Vie, Sáb, Dom, feriados $30
  • Gratis para chicos menores de 12 años, acompañados por un adulto, y discapacitados
  • Gratis Lun-Vie (excepto 01/05) para jubilados y docentes
  • Dirección: La Rural, Plaza Italia, Palermo, Buenos Aires
  • Internet

Kalender / Agenda

Click aquí­ para leer la versión en castellano.

Ausstellungskalender 27/04/2013-04/05/2013

Von Susanne Franz

Am Donnerstag wurde die 39. Buchmesse von Buenos Aires mit einer Rede des südafrikanischen Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee über die Zensur eingeweiht. Unter dem Motto “Libros como puentes” (Bücher als Brücken) läuft die Messe bis zum 13. Mai; Ehrengast ist in diesem Jahr die Stadt Amsterdam.

Am heutigen Samstag, dem 27. April, feiert die Stadt Buenos Aires im Rahmen der Messe “ihre” Nacht, die “Noche de la Ciudad”. Ab 19 Uhr und bis 01.00 Uhr morgens finden verschiedene Veranstaltungen statt, darunter: “Creación del libro gigante Sueños para la Democracia” (Aufbau des Riesenbuchs “Träume für die Demokratie”, 22.30 Uhr, “Pabellón Amarillo” des Messegeländes “La Rural”), oder “Milo en vivo” (Milo live: Der argentinische Künstler Milo Lockett malt live ein Bild zum Gedenken an den 30. Jahrestag der Rückkehr der argentinischen Demokratie; 23 Uhr.) Der Eintritt ist ab 21 Uhr frei.

Die Ausstellungen der Woche:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Agenda / Kalender

Klicken Sie hier, um die deutsche Version zu lesen.

Agenda de Muestras 27/04/2013-04/05/2013

Por Susanne Franz

Con un discurso del premio nobel de literatura sudafricano John Maxwell Coetzee sobre la censura se inauguró, el jueves, la 39ª Feria del Libro de Buenos Aires. El lema de la Feria es “Libros como puentes”; ciudad invitada de honor es Amsterdam.

Este sábado, 27 de abril, a partir de las 19.00 horas y hasta la 01.00 de la mañana, la Ciudad de Buenos Aires tendrá su noche en la Feria del Libro con diversas actividades, entre otras: “Creación del libro gigante Sueños para la Democracia” (22.30 horas, Pabellón Amarillo), y “Milo en vivo” (el artista plástico Milo Lockett pintará un cuadro en vivo en homenaje a los 30 años de la democracia; 23 horas.). La entrada a la feria será gratuita a partir de las 21 horas.

Las muestras de la semana:

Lesen Sie weiter / Seguir leyendo »

Theater mal anders

Strindbergs “Pascua” im Teatro Sarmiento

Von Susanne Franz

In Sachen Gastspiele war und ist im “Complejo Teatral de Buenos Aires” (CTBA) gerade einiges los: voriges Wochenende gab es zwei Gratis-Auftritte des US-Ensembles “Doug Varone & Dancers” im Teatro San Martín, gestern und vorgestern brillierte dort die spanische “Compañía Nacional de Teatro Clásico” mit Calderón de la Barcas “La vida es sueño” (letzte Vorstellung: heute), und seit Freitag, dem 19.4., wird im Teatro Sarmiento (Av. Sarmiento 2715) die eigenartige schwedisch-argentinische Koproduktion “Pascua” präsentiert (letzte Vorstellungen: heute und morgen). Das Werk des schwedischen Dramatikers August Strindberg (1849-1912) erarbeitete der argentinische Regisseur Luciano Suardi in Schweden mit dem Stockholmer “alias TEATERN”, einer Gruppe, die aus lateinamerikanischen und spanischen Exilanten der zweiten Generation besteht.

“Pascua” ist in vielerlei Hinsicht ein “anderes Theatererlebnis”. Zunächst stellen sich die Akteure kurz vor und erzählen ihre ungewöhnliche Biografie – wie die entzückende Darstellerin der “Eleonora” Naida Ragimova, die “einen biologischen Vater aus Kuba, einen neuen Papi aus Chile und eine Mutter aus Aserbaidschan” hat. Maria Böhm kann nur Schwedisch, aber das macht nichts, sie ist “nur” die Cellistin. Im Anschluss trägt sie gekonnt zum märchenhaften Klima der Inszenierung bei.

Gezeigt wird das Drama einer Familie, die in ständiger Angst lebt, dass Schuldeneintreiber ihnen auch noch die letzten Möbel wegnehmen. Der Vater sitzt wegen Veruntreuung im Gefängnis, und sie fühlen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen.

Man muss ein paar Gänge zurückschalten, die Inszenierung ist nicht an die schnelllebige heutige Zeit angepasst. Es wird gesponnen, fabuliert, weit ausgeholt. Man kann nachvollziehen, wie nach einem langen dunklen Winter die ersten Sonnenstrahlen das ganze Leben verändern – und wie sich auch die Geschicke der Familie dann doch noch zum Guten wenden können. Einziger Wermutstropfen ist das sehr unterschiedliche Niveau der Schauspielleistungen.

Informationen hier.

Mit Humor gegen die Einsamkeit

Julieta Arroquys “Ofelia” zeigt, dass man mit den meisten Sorgen nicht alleine ist

Von Laura Wagener


Rotes Kleid, graue Stiefel, Pagenkopf. So sieht sie aus, Julieta Arroquys “Ofelia” – die junge Dame, die vor allem viele Frauen als Sprachrohr ihrer Seele empfinden.
Ofelia ist eine Frau im Mädchenkörper und beschäftigt sich seit ihrer “Geburt” 2011 mit den Dramen, Problemen und Gedanken der Frauenwelt. Ihr Themenspektrum umfasst dabei natürlich die Liebe und ihre Komplikationen, weitet sich aber zunehmend auch auf alltägliche Fragen aus.

Die 1974 in Bahía Blanca geborene Arroquy zeichnete Ofelia erstmals auf der Präsentation ihres ersten Buches “Oh no! Me enamoré” (Oh nein! Ich bin verliebt!). Bis dato malte sie immer einfache Gegenstände, die durch einen humoristischen Beisatz in Szene gesetzt wurden. Inspiriert von Gustavo Salas, der jedem Leser sein Buch mit einer kleinen persönlichen Comic-Figur signiert, dankte beim Signieren von “Oh no! Me enamoré” auf einmal Ofelia den Fans. Nun ist Anfang dieses Jahres Ofelias erstes eigenes Buch “Ofelia 1” erschienen.

Ofelia gibt selbstbewusst den Gedanken und Ängsten der weiblichen Lebenswelt Stimme, die uns normalerweise zu neurotisch erscheinen, um sie laut auszusprechen, heimlich dann aber doch an uns nagen. Sie äußert sich unter anderem zu Themen wie der Liebe im Leben einer Frau, der Angst vor Einsamkeit, dem sozialen Druck der so genannten biologischen Uhr, Beruf und Unabhängigkeit. Bei der Reflexion ihrer Gedanken ist das Comicmädchen dabei auf eine Weise ehrlich und unarrogant, welche offenbar großen Anklang findet.

“Ich bin wirklich eine dankbare Tochter des Internets”, sagt Arroquy. “Ofelia hat sich vor allem über Facebook verbreitet. Mittlerweise sind es bereits über 52.000 Menschen, die ihren Weg begleiten!” Die vielen Kommentare und “Likes” der entwaffnend ehrlichen Zeichnungen bei Facebook erzeugen ein Gefühl von Gemeinschaft – offenbar gibt es noch 600 andere Personen, die sich ebenfalls mit einem bestimmten Gedanken Ofelias identifizieren können. Man ist also wohl doch nicht so neurotisch, wie man dachte.

Ist Ofelia eine feministische Figur? “Ich möchte sie eigentlich nicht in die Feministinnen-Schublade stecken”, so Arroquy. “Ich denke, wir Frauen beschäftigen uns viel mit ähnlichen Themen, und Ofelia äußert sich in diesen wichtigen Themenbereichen. Das können z.B. geschlechterspezifische Gewalt oder Personenhandel, aber auch die Existenz von Gott, Familienkonstellationen etc. sein. Sie ist insofern Feministin, als dass sie die Rechte und Garantien beider Geschlechter unterstützt und hier gegen die sozial und kulturell vererbten geschlechtstypischen Erwartungen an die Frau kämpft.”

Richtet sich Ofelia nur an Frauen? “Ich denke eigentlich nicht darüber nach, an wen ich mich richte… Nun ja, Ofelia ist eine Figur, die fühlt, wie sie fühlt. Am Ende ist sie natürlich weiblich, genau wie ich, ihre Autorin, weiblich bin, man kann ja nicht dem entkommen, was man ist. Dennoch glaube ich, dass Ofelia oftmals universale Gefühle zeigt. Wem wurde noch nie das Herz gebrochen oder wer war noch nie traurig, enttäuscht oder alleine? Ihre spezifische Art des Leidens und Dramatisierens kommt natürlich von der archetypisch weiblichen Seite, aber ich hoffe doch, dass wir alle über Ofelia lachen können. Nicht nur die Frauen.”

Mehr über Ofelia finden Sie auf im Blog von Julieta Arroquy und bei Facebook. “Oh no! Me enamoré” und “Ofelia 1” sind beim Verlag Ediciones de La Flor erschienen.

Fotos von oben nach unten:

Julieta Arroquy.
(Foto: Marina Bobba)

“Wie ist es bloß möglich, dass ein Windelträger wie Du das Leben so vieler Leute derart durcheinanderbringen kann!!!”·

Glitzernde Leuchteulen vergeben

Das 15. BAFICI ist erfolgreich zu Ende gegangen

Von Jana Münkel


Nur um ein paar Zahlen zu nennen: Insgesamt 370.000 Besucher sahen sich an 12 Festivaltagen an den elf Vorführorten alles in allem 473 Filme an. 1004 offizielle Vorstellungen und 77 Pressevorführungen gab es, 85% der Eintrittskarten wurden verkauft. Mit acht Open-Air-Vorstellungen im Parque Centenario und sechs Konzerten sowie zahlreichen Podiumsdiskussionen gab es auch außerhalb der Kinos viel zu entdecken.

49 Länder nahmen am BAFICI teil, 211 ausländische Gäste reisten an und 650 Journalisten aus aller Welt waren akkreditiert. Doch es genügt nicht, das am Sonntag zu Ende gegangene Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente lediglich in Statistiken zu beschreiben. Die filminteressierte Stimmung, die tolle Organisation und der bis auf ein paar Untertitelprobleme reibungslose Ablauf lassen sich keineswegs in Zahlen ausdrücken. Dem künstlerischen Leiter Marcelo Panozzo und seinem Team an hauptberuflichen und freiwilligen Helfern gebührt ein großes Lob für die Organisation und Durchführung des 15. BAFICI.

Die Trophäe des BAFICI hat dieses Jahr ein neues Gesicht bekommen: Die lustigen Eulenstatuetten, die im Dunklen leuchten, wurden am vergangenen Samstagabend während einer feierlichen Zeremonie im Village Cines in Recoleta verliehen. Die Jury des internationalen Wettbewerbs kürte den Psychothriller “Berberian Sound Studio” von Peter Strickland zum besten Film. Das Werk aus Großbritannien bekam gleichzeitig den Preis für die beste Kamera. Eine lobende Erwähnung gab es für “Playback”, einen Schweizer Film von Antoine Cattin und Pavel Kostomarov. Matt Porterfield erhielt den Preis des besten Regisseurs für “I used to be darker”.

Als bester Schauspieler wurde Francesco Carril aus dem spanischen Beitrag “Los ilusos” ausgezeichnet, die Eule für die beste Schauspielerin teilen sich María Villar, Agustina Muñoz, Elisa Carricajo und Romina Paula für “Viola” von Matías Piñeiro. Bester argentinischer Film ist “La Paz” von Santiago Loza, ein einfühlsames Existenzdrama um einen jungen Mann der “upper class”. Mit “Metamorphosen” erhielt Sebastian Mez eine lobende Erwähnung für die beste Kamera; es ist der einzige ausgezeichnete deutsche Beitrag. Die Organisation des 16. BAFICI im März 2014 beginnt bereits im Mai. Bleibt nur noch zu sagen: Nach dem Festival ist vor dem Festival!

Foto:
Eine Szene aus “La Paz”, dem besten argentinischen Film.