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Ausstellungskalender 26/05/2012-02/06/2012

Von Susanne Franz

Vom 24. Mai bis zum 24. Juni ist im Planetarium “Galileo Galilei” von Buenos Aires die Ausstellung “El Universo – Un viaje a sus orígenes” der bekannten Künstlerin Ana Kozel zu sehen, zu deren Fans Carl Sagan zählte und die bei der Nasa und auf der Raumstation MIR ausgestellt hat.

In ihren Arbeiten beschäftigt sich Kozel schon seit über 20 Jahren mit dem Thema des Universums. Ihre Gemälde, Zeichnungen und Modelle loten die Schnittstelle zwischen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und künstlerischer Intuition aus.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 26/05/2012-02/06/2012

Por Susanne Franz

Desde el 24 de Mayo hasta el 24 de Junio se podrá visitar en el Planetario de Buenos Aires “Galileo Galilei” la exposición “El Universo – Un viaje a sus orígenes” de la artista plástica Ana Kozel, artista que fue elogiada por el celebre Carl Sagán, y que expuso sus obras en la NASA y en la estación espacial MIR mientras esta orbitaba la Tierra.

La muestra está integrada por obras que abordan el tema del Universo, en el cual la artista viene indagando desde hace más de veinte años. Sus pinturas, dibujos y maquetas invitan al espectador a descubrir los múltiples e inesperados puntos de encuentro entre los avances científicos y las intuiciones del arte.

Las muestras de la semana:

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“Dreileben”: innovatives kollektives Kino

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Ab morgen: Uraufführung des deutschen Triptychons in Buenos Aires

Von Susana Zickert


Präsentiert vom Goethe-Institut, dem Complejo Teatral de Buenos Aires und der Stiftung Fundación Cinemateca Argentina, wird ab dem 26. Mai und bis zum 3. Juni die deutsche Trilogie “Dreileben” im Leopoldo Lugones-Saal des San Martín-Theaters (Av. Corrientes 1530) gezeigt. Der Ursprung dieses Projekts liegt in einer Diskussion der Regisseure Dominik Graf, Christian Petzold und Christoph Hochhäusler. Per E-Mail unterhielten sich die drei über Ästhetik, die verschiedenen Genres der Filmkunst und die sogenannte “Berliner Schule”. Doch es blieb nicht bei der Diskussion. Drei Jahre später drehte jeder Regisseur einen eigenen Film, doch alle hatten das gleiche Thema vor Augen: Die Flucht eines überführten Verbrechers.

Die Filme

  • Dreileben: Algo mejor que la muerte (Etwas Besseres als den Tod)
  • Buch und Regie: Christian Petzold
  • Trailer
  • Dreileben: No me sigas (Komm mir nicht nach)
  • Regie: Dominik Graf
  • Dreileben: Un minuto de oscuridad (Eine Minute Dunkel)
  • Regie: Christoph Hochhäusler
  • Trailer

Programm

“Dreileben”: una nueva forma de cine colectivo

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A partir de mañana: Estreno exclusivo del tríptico alemán en Buenos Aires


Presentado por el Goethe-Institut, el Complejo Teatral de Buenos Aires y la Fundación Cinemateca Argentina, se presentará la trilogía fílmica “Dreileben” que sacudió a la Berlinale 2011, y que está integrada por los largometrajes “Algo mejor que la muerte” de Christian Petzold, “No me sigas” de Dominik Graf y “Un minuto de oscuridad” de Christoph Hochhäusler.

La idea para “Dreileben” surgió en el verano de 2006, cuando los tres directores dialogaron vía email sobre estética, los géneros cinematográficos y la así llamada “Escuela de Berlín”. Esos textos luego fueron publicados en la revista Revolver. Dos años más tarde decidieron continuar esa discusión teórica a partir de un proyecto cinematográfico colectivo: tres historias individuales en torno a una misma excusa argumental: la fuga de un criminal convicto. Para la realización de este proyecto, cada uno de los directores escribió y filmó una parte del tríptico, que tiene una duración total de cuatro horas y media. Las tres películas comparten un espacio en el cual se desarrolla la historia -el pueblo ficticio Dreileben (que literalmente podría traducirse como “Tres vidas”)- y un caso criminal que detona los acontecimientos, pero se pueden ver en un orden aleatorio y son independientes entre sí.

El intercambio entre los tres realizadores puede leerse en castellano en la página web del Goethe-Institut y en la del CTBA.

  • Sábado 26 de mayo a domingo 3 de junio 2012
  • Sala Leopoldo Lugones del Teatro San Martín
  • Av. Corrientes 1530

Las películas

  • Dreileben: Algo mejor que la muerte (Etwas Besseres als den Tod)
  • Dirección y guión: Christian Petzold
  • Trailer
  • Dreileben: No me sigas (Komm mir nicht nach)
  • Dirección: Dominik Graf
  • Dreileben: Un minuto de oscuridad (Eine Minute Dunkel)
  • Dirección: Christoph Hochhäusler
  • Trailer

Horarios

Public Viewing des Eurovision Song Contest 2012 in Buenos Aires

Erstmals Public Viewing des kultigen ESC in Buenos Aires

Am Samstag, dem 26. Mai, gibt es ein Public Viewing des 57. Eurovision Song Contest 2012 in Buenos Aires. Aserbaidschan ist dieses Jahr Gastgeber von Europas größtem Musikwettbewerb und richtet den Event in Baku aus. Der Eurovision Song Contest wird seit 1958 immer im Land des Vorjahressiegers ausgetragen. Das Finale findet in zwei Teilen statt: im zweistündigen ersten Teil präsentieren sich die Finalisten und im einstündigen zweiten Teil wird die Punkteverteilung aus den einzelnen Ländern der Teilnehmer bekanntgegeben. Die Überleitung von ungefähr 10 bis 15 Minuten erfolgt durch ein Showprogramm.

Dieses Jahr steht der Contest unter dem Motto “Light your fire!” und hat mit Sicherheit sehr viele Highlights zu bieten. Die hier gezeigten Acts werden die Musikcharts in Europa erobern. Alle europäischen Länder kämpfen um den Sieg, neben den großen wie Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Russland sind auch Portugal, die Schweiz, Holland und noch weitere 33 Länder dabei. Mehr als 150.000.000 Menschen verfolgen den Eurovision Song Contest live am Fernseher und dazu noch mehrere Millionen auf Public-Viewing-Veranstaltungen in ganz Europa – jetzt auch in Buenos Aires.

26.5.2012, 15.30 Uhr, in der Retro Expresso Bar, Hipolito Yrigoyen 1646, Congreso, Buenos Aires. Eintritt frei. Keine Reservierungen. Mehr Infos hier.

Die EuropeanFashionAcademy, ein Paradies für Modesüchtige

Französische Haute Couture und deutsches Qualitätshandwerk mitten in Buenos Aires

Von Jutta Strecker und Susanne Lutz

Wir wollten schon immer eine Chanel-Jacke, doch deren Preis ist leider unerschwinglich. Auch der Yves-Saint-Laurent-Rock aus der Frühlingskollektion des berühmten Modehauses hat es uns angetan, aber wir wissen nicht, wo wir das Modell erwerben können. Uns hat auch die Dior-Hose aus fließendem Georgette gefallen, die der Meister Lagerfeld extra für den Laufsteg entwarf. Leider passt ja nur eine Größe 34 rein, also ein hoffnungsloser Fall für die Durchschnittsfigur. Was also tun?

All dies stellt ab sofort kein Problem mehr dar. Denn mitten auf der Avenida de Mayo in Buenos Aires hat Melissa Schleich ihre EuropeanFashionAcademy gegründet, in der wir lernen, Schnitte selbst herzustellen – auf Maß selbstverständlich – und die tollen Stücke auch zu nähen!

Melissa Schleich verbindet italienischen Chic mit französischer Schnittperfektion und fügt deutsche Fertigungstechnik hinzu. Die ausgebildete Textil- und Bekleidungstechnikerin blickt auf umfangreiche Erfahrungen in Deutschland und Frankreich zurück. In ihrer Heimat hatte sie eine eigene Firma, die hochwertige Damenoberbekleidung herstellte. In Paris wurde man schnell auf sie aufmerksam und holte sie an die bekannte Esmod-Schule, an der sie zunächst Modelistunterricht gab und dann auf Direktionsebene die komplette Ausbildung in englischer Sprache entwickelte. Und auch die Italiener zeigten an ihr Interesse. Für die Nummer 1 auf dem Gebiet der Ausbildung, das Mailänder Istituto Marangoni, baute sie in Paris den neuen Campus auf. So entstand die EuropeanFashionAcademy. Eine Ausbildung, die die Kompetenzen der drei Länder vereint, ist selten und schon gar in Lateinamerika. Grund genug für Melissa Schleich, sich in Buenos Aires zu neuen Ufern zu wagen und ihre Modeakademie zu gründen.

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Helmut Ditsch im “Salón Eva Perón”

“Glaciar Perito Moreno” ist das einzige Werk Ditschs, das in Argentinien ausgestellt ist

Von Susanne Franz/Marcus Christoph


Seit dem 18. Mai ist ein Werk des deutschstämmigen argentinischen Malers Helmut Ditsch aus Villa Ballester Bestandteil der Sammlung des neu eröffneten “Salón Eva Perón” im Präsidentenpalast in Buenos Aires.

Das fünf Meter lange Mammutwerk “Glaciar Perito Moreno” ist das einzige Werk des bestbezahlten argentinischen Künstlers der Geschichte des Landes, das in Argentinien ausgestellt ist. Ditsch ist mit seinen Werken ansonsten in seiner Wahlheimat Irland und auch in Österreich stark vertreten, wo er Kunst studierte. Nun kann man das Gemälde in Buenos Aires gratis im Rahmen der Führungen bewundern, die die “Casa Rosada” anbietet: für Schulen montags bis freitags 9-11 und 14-16 Uhr, fürs allgemeine Publikum samstags, sonntags und feiertags 10-18 Uhr. Eingang: Balcarce 50.

Der Salon, der den Namen Eva Perón trägt, wurde am 7. Mai im Präsidentenpalast Casa Rosada in Buenos Aires eröffnet. Das Datum der Einweihung hatte Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner mit Bedacht gewählt. Schließlich hatte die legendäre Gattin von General Perón an einem 7. Mai des Jahres 1919 das Licht der Welt erblickt. Der Raum hat einen Balkon in Richtung Plaza de Mayo. Von dort hielt Evita auch ihre letzte Ansprache an das Volk vor ihrem frühen Tod 1952.

Eines der wichtigsten Ausstellungsstücke in dem Salon ist ein rotes Kleid mit weißen Punkten, das die National-Ikone bei den Sportspielen trug, die heute ihren Namen tragen (“Juegos Nacionales Evita”). Dabei handelt es sich um einem Wettbewerb mit diversen Disziplinen für Heranwachsende zwischen zwölf und 18 Jahren. Der “Salón Eva Perón” befindet sich in dem Raum, der bislang dem Vizepräsidenten der Nation vorbehalten war. Doch stand dieser leer, seit sich der einstige Vizepräsident Julio Cobos im Zuge des Agrarkonfliktes 2008 mit der Kirchner-Regierung überwarf. Cobos’ Nachfolger im Amt des Vizepräsidenten, Amado Boudou, zog gar nicht erst in die Casa Rosada ein, sondern bezog ein Büro im Gebäude der Nationalbank. Zudem hat er einen Amtssitz im Kongress, schließlich steht er qua Amtes dem Senat vor.

Foto:
Helmut Ditsch und Präsidentin Cristina Kirchner vor dem Mammutwerk Ditschs im Salón Evita.

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Ausstellungskalender 19/05/2012-26/05/2012

Von Susanne Franz


Bis Dienstag steht die Kunstmesse arteBA in der argentinischen Hauptstadt im absoluten Zentrum des Interesses. Unglaublich, wie viele Menschen locker 50 Pesos Eintritt hinblättern – viel zu viele Besucher drängeln sich durch die Gänge des Grünen und Blauen Pavillons des Messegeländes La Rural in Buenos Aires! So manch einer schrappt so gerade eben mit dem Rucksack an einem der wertvollen Gemälde vorbei, die an den Wänden der über 80 Galerien hängen, die mehr als 850 Künstler vornehmlich aus Lateinamerika zeigen.

Vielleicht werden die beiden letzten Tage etwas ruhiger sein – denn ein Besuch bei arteBA kann nur empfohlen werden. Die Messe ist in ihrem 21. Jahr endgültig auf Weltniveau angekommen, wo sie schon immer hingestrebt hat – bisher standen anscheinend lokale Loyalitäten oder andere Interessen im Wege.

Zur Qualität der Messe tragen Stargäste wie Julio Le Parc oder Pablo Reinoso bei, argentinische Kultkünstler mit Wohnsitz in Paris, aber auch der zweite Auftritt der von Mercedes Benz gesponserten Sektion “U-Turn Project Rooms”, die 24 Künstler aus 14 Ländern in 12 Galerien aus Argentinien, Brasilien, Spanien, Mexiko, Dänemark, der Schweiz, Kolumbien und Deutschland vorstellt. Erfreut stellt man hier fest, dass der vielversprechende argentinische Künstler Eduardo Basualdo mittlerweile bei einer deutschen Galerie untergeschlüpft ist. Das schönste Werk bei U-Turn ist allerdings das 10-minütige Video “All about my work and me” des deutschen Künstlers Christian Jankowski (bei Proyectos Monclova aus Mexiko).

Irgendwie vermisst man die alte Wildheit im “Jungen Viertel”, dem Barrio Joven Chandon. Am ehesten erinnern noch die jungen Vertreter von Rayo Lazer aus dem Buenos Aires-Stadtteil Colegiales oder die schrille chilenische Galerie Daniel Morón an die alten Chaos-Tage. Sonst scheinen alle zu versuchen, im nächsten Jahr in den Galerien-Bereich “aufzusteigen” – viele, die dort dieses Jahr einen Stand haben, waren letztes Jahr unter den “jungen Wilden”. Im Eingangsbereich des Barrio Joven schwebt ein geniales Werk von Pablo Reinoso (oben als Entwurf zu sehen).

Der arteBA-Petrobras-Preis wird immer mehr zu einer Art lateinamerikanischem Turner-Preis. War man letztes Jahr von Carlos Herreras verfaulendem Fisch hin- und hergerissen bzw. angezogen und im Verlauf der Tage immer mehr abgestoßen – steht man diesmal etwas ratlos vor dem Werk des Gewinnerteams (von immerhin 50.000 Pesos). Ein Kommentar auf der Facebook-Seite von arteBA fasst es ganz gut zusammen: “Mehr denn je scheint der Preis eine Reflektion über die argentinische Wirklichkeit zu sein: jede Menge Karton, Blech, Klebeband, Filzstift … und die Beleuchtung ist eher bescheiden.”

Auf jeden Fall hingehen! arteBA 2012 ist in jeder Hinsicht eine bereichernde Erfahrung und eine Fundgrube für Sammler.

Leckerbissen: Montag 13-15 Uhr: “Art Conversation” mit Argentiniens Superstar Marta Minujín. Dienstag ab 13 Uhr: Musik- und Performance-Marathon im Barrio Joven.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda de Muestras 19/05/2012-26/05/2012

Por Susanne Franz


Hasta el martes se lleva a cabo en La Rural en Buenos Aires, la vigésima primera edición de arteBA, la feria de arte contemporáneo más importante de la región. Participan 81 galerías destacadas de América Latina, América del Norte y Europa, que exhibirán trabajos de aproximadamente 850 artistas contemporáneos.

La segunda edición de U-Turn Project Rooms de Mercedes-Benz reunirá la obra de veinticuatro artistas de 14 países representados por 12 galerías de Argentina, Brasil, España, México, Dinamarca, Suiza, Colombia y Alemania. Imperdible: La obra “All about my work and me” del artista alemán Christian Jankowski (Proyectos Monclova de México).

Sorprende un Barrio Joven Chandon mucho menos salvaje que en los últimos años, pero con una obra lindísima de Pablo Reinoso en la entrada (ver boceto). Excepciones: Rayo Lazer del barrio Colegiales de Buenos Aires y la excéntrica galería Daniel Morón de Chile.

Vale la pena visitar arteBA 2012 – es una experiencia enriquecedora y un paraíso para coleccionistas. Highlights: Lunes, 13-15 hs: “Art Conversation” con Marta Minujín. Martes a partir de las 13 hs: Maratón de música y performance en el Barrio Joven.

Las muestras de la semana:

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Von vielen verachtet

Politikverdrossenheit

Von Friedbert W. Böhm


Seit einigen Jahren ist dieser Begriff in der westlichen Welt immer häufiger zu hören. In Argentinien fand er 2002 seinen Ausdruck in “¡Que se vayan todos!” (Sollen Sie doch alle zurücktreten!). Politiker gelten zunehmend als egoistische Machtmenschen, denen das Wohl der Gesellschaft wenig oder nichts bedeutet. Sie werden deshalb von vielen verachtet.

Einher geht diese Entwicklung mit der Beobachtung, dass die Schamlosigkeit einer immer größeren Zahl von Politikern ein jeder Erklärung zu spotten scheinendes Ausmaß erreicht hat.

Es gibt aber eine Erklärung: “Wenn ich als Politiker ohnehin verachtet werde”, mögen sich zahlreiche dieses Berufsstandes denken, “dann wären meine Bemühungen um eine seriöse Amtsführung von vorneherein vergebens. Also nutze ich alle mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, auch die unanständigen, auch die illegalen und sogar die nicht zu verbergenden, um mir ungerechtfertigte Vorteile zu verschaffen”. Ist der Ruf einmal ruiniert, sündigt man ganz ungeniert, oder, auf Argentinisch, “¿qué le hace una mancha más al tigre?” (Noch ein Flecken mehr kann dem Tigerfell ja wohl nicht schaden).

Dies dient natürlich nicht dazu, die Politikverdrossenheit zu verringern. Es sollte uns aber anspornen, den glücklicherweise gar nicht so wenigen redlichen Politikern umso größeren Respekt entgegenzubringen.

Foto:
Wirtschaftskrise 2001/2002 in Argentinien, fünf Präsidenten in wenigen Tagen: Wer dieses Chaos erlebt hat, ist heute eher vorsichtig, wenn es darum geht, alle Politiker aus dem Amt treiben zu wollen.

Kreativität und Geschäfte

Am Donnerstagabend wurde die 21. Kunstmesse arteBA in Buenos Aires eröffnet

Von Paula Bonnet

“Wieviel kostet das?”, fragt eine etwa 50-jährige Frau mit großer Chanel-Sonnenbrille, roten Lippen und Kurzhaarschnitt. “70.000 Dollar”, antwortet der Mann mit Glatze, schwarzem Anzug und rotem Schlips. “So billig!”, antwortet sie, begeistert. Diese Unterhaltung fand am Donnerstagabend bei der Eröffnung von arteBA statt, der wichtigsten Kunstmesse Argentiniens – und eine der bedeutendsten Lateinamerikas.

Bis Dienstag werden über 80 Galerien aus Lateinamerika Werke von ca. 850 Künstlern im Messegelände La Rural (Av. Sarmiento 2704, Buenos Aires) zeigen. Dieses Jahr ist die Qualität der Kunstwerke sehr heterogen, besonders in den neuen Galerien im “Barrio Joven Chandon”, einem Schaufenster für junge Künstler. Die Werke bei Ruby, einer argentinischen Online-Galerie, sind melancholisch und ein bisschen traurig, wie zum Beispiel die Fotos von Ángeles Peña. Ganz anders sieht es bei der Galería Daniel Morón aus Chile aus. Hier werden Objekte und Werke gezeigt, die mit Sport, Rockmusik und Fernsehkultur zu tun haben. Der Stand ist farbenfroh und sieht aus wie ein Fußballstadion.

Bei arteBA kann man Kunstwerke kaufen, aber man kann auch die Kreativität der Künstler genießen. Galería Sur aus Uruguay stellt zum Beispiel Graphiken und Gemälde des argentinischen Künstlers Antonio Berni aus. Sie sind einzigartig und ganz anders als das, was man von ihm in den Kunstmuseen von Buenos Aires sehen kann.

Bei Rubbers Internacional, aus Argentinien, werden Gemälde von Xul Solar und Luis Felipe Noé ausgestellt, beide herausragende argentinische Künstler. Der 1933 geborene Noé war bei der Eröffnung und hat sein Werk “Los Dragones Nos Siguen” von 2011 persönlich präsentiert.

Elsi del Río, eine kleine, aber feine Galerie aus Buenos Aires, zeigt bei arteBA Werke von verschiedenen Künstlern, aber besonders speziell sind die Malereien von Liniers, dem argentinischen Karikaturisten und Künstler, der mit seinen Büchern und seinen Comics in der Zeitung “La Nación” berühmt wurde.

Die renommierte argentinische Galerie Ruth Benzacar zeigt sehr schöne Gemälde von Liliana Porter: ihre Weißen Schöpfungen sehen aus wie Szenen aus Träumen und Phantasien.

Am Stand von Kültur Buenos Aires, ein Verlagshaus aus Barcelona, kann man eigenartige und hochwertige Kunstbücher finden. Ein gutes Beispiel ist “Music Stand Still” vom argentinischen Künstler Jorge Macchi.

Bei arteBA wird es auch Vorträge, Gespräche, Konzerte, Filme und Auktionen geben. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite der Messe.