Weltweites Festival

Kurzfilmfestival “Shnit” erstmals auch in Buenos Aires

Von Susanne Franz

Vom 4. Oktober bis 6. Oktober findet im Godard-Saal des Centro Metropolitano de Diseño (Algarrobo 1041, Buenos Aires) das internationale Kurzfilmfestival “Shnit” statt. Es werden 64 ausgewählte Kurzfilme unterschiedlichster Genres aus 134 Ländern gezeigt. Das Festival hat seinen Ursprung in der Schweiz und wird in 10 Städten weltweit simultan durchgeführt, darunter in Bern, Köln, Wien, Kairo und Kapstadt.

Das Festival verleiht fünf Preise, die insgesamt mit 100.000 US-Dollar dotiert sind. In seinem ersten Jahr in Buenos Aires wird “Shnit” u.a. von der Schweizer Botschaft, der Stadt Buenos Aires und Village Cinemas unterstützt. Programm hier.

Foto:
Der irische Oscarpreisträger (2012 in der Kategorie Kurzfilm für “The Shore”) Terry George ist “Shnit”-Jury-Präsident in Buenos Aires.

8ª Semana del Arte Rosario 2012

8SAR/12 se desarrollará entre el 7 y el 13 de octubre

Del 7 al 13 de octubre se desarrollará en diferentes espacios de la ciudad la octava edición de “Semana del Arte Rosario” (SAR), iniciativa que tiene como ejes trasladar el arte al espacio urbano, reflexionar sobre los modos de circulación de la producción artística e intentar pensar alternativas transformadoras.

Luego de varias ediciones “Semana del Arte Rosario” ha cobrado un significado cultural que supera sus objetivos iniciales. Este evento ha devenido punto de encuentro y relevamiento de todo el circuito cultural de la ciudad que, durante una semana, ofrece a la comunidad la posibilidad de encontrarse con una variada oferta de exposiciones y actividades.

Esta edición se sitúa en la convergencia entre lo que no había transitado aún y lo que ya forma parte de su propia historia, desde un lugar en el que el reciclaje es un aspecto constitutivo.

En ese sentido se realizan dos propuestas: el encuentro de las fachadas urbanas con grupos de arte callejero: “Llame ya!: Te cambiamos la cara”, cuyo objetivo es propiciar el encuentro de una fachada con un artista (o un grupo de artistas) cuyo espacio de pertenencia y pertinencia es la calle, la fachada de las edificaciones urbanas.

Por otro lado “Locales a la cal” replantea la experiencia de Calle principal y bar tradicional con una propuesta que trabaja a partir de la obra del artista rosarino Lisandro Arévalo, quien comprendió el hecho artístico inconsciente y colectivo que se manifiesta en los paños vidriados de edificios mientras están en construcción. A partir de allí su idea es producir una obra interactiva en la que un soporte —que en su inicio es circunstancial— es creado por esa “desprolija” base blanca “a la cal” que no sabemos bien por qué está allí.

Las calles elegidas son: Mendoza en barrio Azcuénaga y Córdoba en zona centro.

Actividades

  • Domingo 7. 19 hs: Inauguración y presentación de 8SAR/12. Bar El Cairo. Santa Fe y Sarmiento
  • Martes 9, 16 hs, Acción “Proyecto cal”, Calle Córdoba entre Bv. Oroño y Pje. Juramento y calle Mendoza a la altura del 5000 al 6000
  • Miércoles 10, 20 hs, La Fugaz, Feria relámpago y subasta de arte, Darkhaus, Corrientes 267
  • Jueves 11, 18 hs, Acciones del Taller Popular de Serigrafía, diálogos con Marcela Scafati, Museo Castagnino, Av. Pelegrini 2202
  • Viernes 12, 18 hs, Noche de museos abiertos, un recorrido por los museos de la ciudad que permanecerán abiertos con sus actividades hasta las 24 hs
  • Sábado 13, 18 hs, Conferencia a cargo de Guillermo Fantoni: “Itinerarios de la gráfica rosarina: Juan Grela y Leónidas Gambartes”

Organizan: Centro de Expresiones Contemporáneas + Municipalidad de Rosario.

Más info aquí.

Foto:
El macro (Av. de la Costa Estanislao López 2050) es uno de los museos que estará abierto hasta la medianoche el viernes 12 de octubre.

Von der Fläche in den Raum

Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert die weltweit größte Frank Stella-Retrospektive seit mehr als 15 Jahren

Von Nicole Büsing und Heiko Klaas


“Für einen Künstler ist es immer schwierig”, sagt Frank Stella, “auf der einen Seite willst du das Publikum vor den Kopf stoßen, aber andererseits willst du auch, dass sie beeindruckt von dir sind.” Diesen schwierigen Balanceakt hat der 1936 in Malden, Massachusetts in ein Elternhaus mit italienischen Wurzeln geborene Maler und Bildhauer in den nunmehr über 50 Jahren seiner künstlerischen Karriere eigentlich immer sehr gut hinbekommen. Stella, dem das Kunstmuseum Wolfsburg jetzt, ein Jahr nach seinem 75. Geburtstag, die seit 15 Jahren weltweit größte Retrospektive ausrichtet, gehört zu den letzten noch lebenden großen US-amerikanischen Künstlern, deren Werk in der Mitte des 20. Jahrhunderts seinen Ausgangspunkt nahm.

Sein Name wird in einem Atemzug mit längst verstorbenen Weggefährten und Zeitgenossen wie Jasper Johns, Ellsworth Kelly oder Barnett Newman genannt. Und, das zeigen die vielen ganz aktuellen Werke in dieser sehenswerten Schau, er gehört auch zu den wichtigsten internationalen Künstlern des 21. Jahrhunderts. Seine steile Karriere begann Frank Stella im Alter von nur 23 Jahren. 1958 war er nach New York gezogen. Seine erste Gruppenausstellung im Museum of Modern Art hatte er 1959. Stella war mit gleich vier Bildern vertreten. Nur ein Jahr später erfolgte die erste Einzelausstellung in der renommierten Leo Castelli Gallery, dem Showroom der jungen New Yorker Avantgarde. Der Durchbruch war geschafft.


Die Wolfsburger Ausstellung, die in enger Kooperation mit dem Künstler entwickelt wurde, versammelt 63 großformatige Werke sowie 82 Arbeiten auf Papier, die profunde Einblicke in den Werkprozess Stellas ermöglichen. Auf eine chronologische Hängung wurde zwar weitgehend zugunsten einer eher assoziativen und publikumsfreundlichen Präsentation verzichtet. Den Beginn der Schau markieren aber dennoch Stellas frühe “Black Paintings”, mit denen er als 23-Jähriger reüssierte. “What you see is what you see” (Man sieht nur, was man sieht): Mit diesem programmatischen Satz hatte er 1964 praktisch das ästhetische Dogma des Minimalismus auf den Punkt gebracht. Frank Stella hätte zu einem der Hauptprotagonisten der Minimal Art werden können. Doch ihm kam es zeitlebens darauf an, sich immer wieder neu zu erfinden. Neue abstrakte Formen und Farben, die Verwendung immer wieder neuer Werkstoffe und Verarbeitungstechniken treiben ihn und seine Kunst bis heute an.

Schon früh verlässt Stella die zweidimensionale Begrenztheit der Leinwand. Seine 2Shaped Canvases” und die Arbeiten aus der “Irregular Canvas Series” brechen bereits in den 60er Jahren mit der Konvention, ein Bild habe rechteckig zu sein, indem sie als Kreis- und Bogenformen, spitze Winkel und unregelmäßige Polygone daherkommen. Anfang der 70er Jahre erfolgt dann der endgültige Aufbruch in den Realraum des Betrachters. Ob er seine raumgreifenden Reliefs, die ineinander verschlungenen Metallbänder und die weit aus dem Bildraum auskragenden, abstrakt und bunt bemalten Wellen, Kurvengebilde und Gitterstrukturen als dreidimensional bezeichnen würde, wird er auf der Pressekonferenz in Wolfsburg gefragt. “2,7-dimensional”, antwortet Stella scherzend, darauf könne man sich einigen.

Der Italiener Lucio Fontana ist als derjenige in die Kunstgeschichte eingegangen, der durch beherzte Schnitte in die Leinwand nicht nur den banalen Raum dahinter sichtbar gemacht, sondern auch das bürgerlich-repräsentative Konstrukt einer illusionistischen Bildauffassung radikal erschüttert hat. Der Italoamerikaner Frank Stella aber hat der neueren Kunstgeschichte eine weitere zentrale Pointe hinzugefügt, nämlich die, dass das Bild seine Oberfläche und Begrenztheit einfach auflösen und sich explosionsartig in den Raum hineinkatapultieren kann. In Wolfsburg gefragt, ob er sich nach einem so experimentierfreudigen und ereignisreichen Leben demnächst zur Ruhe setzen möchte, gibt sich der vom Minimalisten zum Maximalisten gewandelte Frank Stella überaus tatendurstig: “Ich bin längst noch nicht am Ende der Straße angekommen”, sagt der begeisterte Motorsportfan.

Info

  • Ausstellung: “Frank Stella – Die Retrospektive. Werke 1958-2012”
  • Ort: Kunstmuseum Wolfsburg
  • Zeit: 8. September 2012 – 20. Januar 2013
  • Katalog: Hatje Cantz Verlag, 312 S., 321 Abb. 42 Euro (Museum), 49,80 Euro (Buchhandel)
  • Webseite

Fotos von oben nach unten:
Frank Stella, “Paradoxe sur le comediene”, 1974. Kunstharzfarbe auf Leinwand.

Blick in die Ausstellung.

Frank Stella, “La vecchia dell´orto, Cones and Pillars”, 1986.

Frank Stella.
(Fotos: Klaas)

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Abstraktion im Fokus

Neues Kunstmuseum MACBA in Buenos Aires

Von Susanne Franz


Seit dem 1. September hat Buenos Aires ein neues Museum für zeitgenössische Kunst mit Schwerpunkt auf der geometrischen Abstraktion: Bei strahlendem Vorfrühlingswetter kamen über 300 Gäste aus dem Kunst- und Kulturbetrieb der Stadt Buenos Aires und des Umlandes in den Stadtteil San Telmo, wo das MACBA gleich neben dem Museum für Moderne Kunst auf der Avenida San Juan 328 seine Pforten öffnete. So gut wie alle, die Rang und Namen haben, waren da.

Das MACBA (Museo de Arte Contemporáneo de Buenos Aires), das über vier Säle auf 1500 m2 verfügt. ist eine Privatinitiative des Geschäftsmanns und Kunstmäzens Aldo Rubino aus Miami, dessen Privatsammlung den Kern des Museumsschatzes bildet. Darüber hinaus werden auch wechselnde Ausstellungen in dem Museum stattfinden.

Aldo Rubino und seine Gattin María Constanza Cerillo, die das MACBA zusammen mit der Art Directorin María José Herrera leitet, durchschnitten mit bedeutenden argentinischen Künstlern wie Marta Minujín, Rogelio Polesello und Gyula Kosice gemeinsam das Band. Der Gastgeber ließ es sich an dem fröhlichen Nachmittag auch nicht nehmen, ein paar Tangos zum Besten zu geben.

Aldo Rubino plant das Museum seit drei Jahren und hat mit Wanderausstellungen im ganzen Land (und auch Uruguay) darauf hin gearbeitet. Schon lange vor der Eröffnung war er eine bekannte Größe in Buenos Aires, und er verfügt auch in den sozialen Netzwerken über eine breite Fangemeinde. Für einen umfangreichen Katalog, in dem seine Sammlung dokumentiert wird, erhielt er Unterstützung des Mäzenen-Programms (Mecenazgo) der Stadt Buenos Aires.

Die erste Schau, die im MACBA am 1. September eröffnet wurde, trägt den Namen “Intercambio global. Abstracción geométrica desde 1950” und zeigt Werke von Künstlern wie Vasarely, Melé, Cruz-Diez, Kuitca, Lozza, Mack, Minujín, Tomasello, u.a. Kuratiert wurde die Ausstellung von dem US-amerikanischen Kunstexperten Joe Houston, der Anfang September auch ein gut besuchtes internationales Symposium leitete.

Für das Jahr 2013 sind im MACBA unter anderem zwei Ausstellungen geplant, die den argentinischen Künstlern Manuel Espinosa (1912-2006) und María Martorell (1909-2010) gewidmet sind.

  • MACBA (Museo de Arte Contemporáneo de Buenos Aires)
  • Av. San Juan 328, Buenos Aires
  • Mi-Mo 11-19 Uhr, dienstags geschlossen
  • Führungen: Mi-Mo 17, Sa, So und feiertags 15.30 und 17 Uhr
  • Eintritt: 20 Pesos; Studenten, Lehrer und Rentner (oder über 65-Jährige) mit Ausweis 10 Pesos; unter 12-Jährige gratis. Mittwochs für alle ab 12 Jahre 10 Pesos
  • Webseite

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Se busca participantes para “Remote Citizen”

Performance en Buenos Aires los días 16, 17 y 18 de octubre

“Remote Citizen”, una “Instant Urban Remote Performance”, se llevará a cabo el 16, 17 y 18 de octubre, en Buenos Aires. 55 participantes son dirigidos y sincronizados por un intercomunicador inalámbrico, moviéndose de un lugar a otro. Los guías y directores son los artistas y performers suizos Christian Kuntner y Astride Schlaefli.

A través de las instrucciones los participantes están influyendo en el flujo de la normalidad, desviándolo, paralizándolo o acelerándolo. La intervención es sutil, dando lugar a una pequeña y temporaria conmoción que puede ser misteriosa, espeluznante o graciosa.

La performance ya se ha realizado en Suiza, Alemania, Turquía, Armenia y Francia.

Se busca participantes para compartir la performance en Buenos Aires. No se requiere un conocimiento específico o experiencia previa. Todos pueden participar, de 8 a 88 años.

Formulario de acreditación

Una vez que haya enviado su información, recibirá respuesta vía e-mail.

Toda la información relacionada con este proyecto, como asimismo documentación sobre los shows están presentados en el website de “Remote Citizen”.

Preguntas: citizen@remote-citizen.ch.

“Die Vorgänger” von Alfredo Bauer

Vorstellung des Romanzyklus durch die Österreichische Botschaft

In der Residenz des österreichischen Botschafters wurde am 19. September die Neuauflage des Roman-Zyklus “Die Vorgänger” (Los compañeros antepasados) von Alfredo Bauer vorgestellt. Die fünfbändige Familien-Saga, die schon vor dreißig Jahren in spanischer Sprache und dann zum Teil in der DDR erschien, liegt nun, herausgegeben von der Theodor Kramer-Gesellschaft, Wien, erstmalig zur Gänze in deutscher Sprache vor.

Außer der Österreichischen Botschaft hatte auch die DAIA, deren Präsident Aldo Donzis anwesend war, das Patronat über die Veranstaltung übernommen. Das zahlreiche Publikum wurde zunächst von Botschafter Dr. Robert Zischg begrüßt. In ihrer kurzen Einfûhrung sagte Frau Prof. Regula Rohland de Langbehn u.a.: “Was hier vorliegt, ist so etwas wie ein nationaler Roman Österreichs.” Anschließend las sie das von dem Dichter Felix Mitterer verfasste Vorwort und zwei Kapitel in deutscher, und dann Frau Alicia Todesca zwei andere in spanischer Sprache.

Der Autor sprach der Botschaft und der DAIA seinen Dank aus. Er dankte Österreich, dessen Behörden und den vielen Freunden, welche dort die Herausgabe des Werkes ermöglicht hatten. Er habe die Liebe zu seinem Geburtsland Österreich stets bewahrt. Nicht Österreich sei es gewesen, das ihn und so viele andere vertrieben habe, sondern die Feinde Österreichs und der Menschheit. Und er dankte seiner zweiten Heimat Argentinien. Das Beste, was die Flüchtlinge empfangen hätten, sei die Möglichkeit, als Teil dieses argentinischen Volkes am Aufbau und an der Emanzipation des Landes und Lateinamerikas mitzuwirken. Sein Beitrag sei, zumal durch Vermittlung kultureller Werte, zur Verbrüderung der Völker beizutragen. Rassenhass und den Krieg mit seinen 50 Millionen Toten, den in der Gaskammer Ermordeten, den dezimierten Völkern, den bombardierten Wohnvierteln und dem Atommord von Hiroshima und Nagasaki dürfe es nie wieder geben!

Am Ende präsentierte Professor Miguel Vedda das diesjährige Jahrbuch der Argentinischen Gesellschaft für Germanistik, das zu Ehren Alfredo Bauers erschienen ist und auch Beiträge österreichischer Autoren enthält.

Kalender / Agenda

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Ausstellungskalender 29/09/2012-06/10/2012

Von Susanne Franz


Bis zum 19. November kann man im Malba die Ausstellung “Panamericano. Beatriz Milhazes. Pinturas 1999-2012” sehen, eine Auswahl von fast 30 Werken der renommierten brasilianischen Künstlerin Beatriz Milhazes, die 1960 in Rio de Janeiro geboren wurde, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Speziell für die Galerie im zweiten Stock des Museums schuf Milhazes eine Intervention. Bei der Ausstellung handelt es sich um die erste Schau Milhazes’ in Lateinamerika außerhalb ihres Heimatlandes.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 29/09/2012-06/10/2012

Por Susanne Franz

Hasta el 19 de noviembre, se puede visitar en el Malba la muestra “Panamericano. Beatriz Milhazes. Pinturas 1999-2012”, una selección de cerca de 30 pinturas de la producción reciente de la reconocida artista Beatriz Milhazes (nacida en 1960 en Río de Janeiro, ciudad donde vive y trabaja), además de una intervención escenográfica diseñada especialmente para la galería del segundo piso del museo. Se trata de la primera exposición individual de Milhazes en una institución de América latina fuera de su país.

Las muestras de la semana:

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Von “Paris, Texas” bis “Don’t Come Knocking”

Wim Wenders-Retrospektive in San Martín


Vom 30. September bis 15. Oktober läuft in der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) mit Unterstützung des Goethe-Instituts Buenos Aires bei freiem Eintritt eine Retrospektive des deutschen Filmemachers Wim Wenders. Die Filme werden im Rahmen des ersten Lateinamerikanischen Filmfestivals der UNSAM gezeigt: Am 30.9. im “Complejo Cultural Cine Teatro Plaza”, Intendente Campos 2089, San Martín, vom 1. bis 11.10. im Auditorium “Lectura Mundi” der UNSAM, Campus Miguelete, 25 de Mayo Ecke Francia, San Martín, am 12. und 15.10. im Teatro Tornavías der UNSAM, Campus Miguelete (s.o.). Mit der Filmreihe will die UNSAM einen der bedeutendsten Künstler der deutschen Filmgeschichte ehren.

Programm: 30.9., 21.30 Uhr: “París-Texas” (Paris, Texas, 1984, 139 Min.); 1.10., 18.30 Uhr: “Chambre 666” (1982, 45 Min.); 2.10., 18.30 Uhr: “Del que se mudó – los primeros años de Wim Wenders” (Von einem der auszog – Wim Wenders’ frühe Jahre, Regie: Marcel Wehn, 2007, 100 Min.); 3.10., 18.30 Uhr: “La letra escarlata” (Der scharlachrote Buchstabe, 1973, 85 Min.); 4.10., 18.30 Uhr: “Alicia en las ciudades” (Alice in den Städten, 1974, 110 Min.); 5.10., 18.30 Uhr: “En el transcurso del tiempo” (Im Lauf der Zeit, 1976, 176 Min.); 9.10., 18.30 Uhr: “El amigo americano” (Der amerikanische Freund, 1977, 123 Min.); 10.10., 18.30 Uhr: “El estado de las cosas” (Der Stand der Dinge, 1982, 120 Min.); 11.10., 18.30 Uhr: “Historia de Lisboa” (Lisbon Story, 1994, 105 Min.); 12.10., 18 Uhr: “Los hermanos Skladanowsky” (Die Gebrüder Skladanowsky, 1996, 79 Min.); 15.10., 18.30 Uhr: “Llamado a las puertas del cielo” (Don’t Come Knocking, 2004/5, 123 Min,).

Infos: 4006-1500 Durchwahl 1278 und 1305.

“Viñetas Sueltas”

4. Internationales Comic-Festival von Buenos Aires

Buenos Aires steht vom 30. September bis zum 7. Oktober ganz im Zeichen des Comics: Zum 4. Mal wird “Viñetas Sueltas”, das 4. Internationale Comic-Festival ausgetragen. Es beginnt im Malba mit einem Symposium über die Beziehungen zwischen Comic und Literatur, dann breitet sich das Festival über die ganze Stadt aus. Im Kulturzentrum ECUNHi (die ehemalige ESMA) klingt das Kulturereignis am 5., 6. und 7. Oktober mit einer lateinamerikanischen Comic-Messe, einem Kinderzelt, Vorträgen, kostenlosen Workshops und vielen Ausstellungen aus. Komplettes Programm auf der Webseite des Festivals.

“Für die Zukunft arbeiten”

Auf dem 10. CAAL wurde auch über deutschsprachige Medien in Südamerika diskutiert

Von Nina Obeloer


Vom vergangenen Donnerstag bis Sonntag fand zum 10. Mal das Treffen der deutsch-österreichisch-schweizerischen Gemeinschaften Lateinamerikas – kurz “CAAL” (Encuentro de Comunidades de Habla Alemana en Latinoamérica) – statt, diesmal in Argentinien. Durch die vom Dachverband der deutsch-argentinischen Gemeinschaft FAAG organisierte Veranstaltung sollten die geschichtlichen Zusammenhänge der gemeinsamen Wurzeln in Europa thematisiert und eine kulturelle Zusammenarbeit aufrechterhalten werden. Vom 20. bis 23. September fanden in Buenos Aires, Olivos, Temperley und Villa Ballester diverse Vorträge und Diskussionen zu kulturellen wie geschichtlichen Themen der Gemeinschaft auf Spanisch, brasilianischem Portugiesisch und Deutsch statt. So berichtete Isabel Kessler beispielsweise über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wolgadeutschen, Gisela Wachnitz stellte ein Schülerprojekt zur Ahnenforschung in Misiones vor und Dr. Eckhard Kupfer erläuterte geschichtliche Eckdaten zur Immigration von Deutschen nach Sao Paulo.

Begonnen hatte der Kongress mit zwei beachtenswerten Vorträgen von Dr. René Krüger über den “Argentinischen Volksfreund”, der 1895 bis 1960 erschien und nun mit Hilfe des Kulturerhaltungsprogramms des deutschen Auswärtigen Amtes digitalisiert wurde, und die publizistische Arbeit von Pastor Jakob Riffel (1893-1958) in Argentinien. Mit diesen spannenden Ausflügen in die Geschichte deutschsprachiger Publikationen wurde der Prämisse des Kongresses Leben verliehen, die Rudolf Hepe vom Organisationskomitee der FAAG in seinen Begrüßungsworten ausgesprochen hatte: “Wir wollen die Vergangenheit präsent haben, um für die Zukunft arbeiten zu können.”

Der anwesende Bürgermeister von Vicente López, Jorge Macri, lobte die Arbeit der Gemeinschaft und forderte ausdrücklich die Unterstützung des Kulturaustauschs zwischen Argentinien und anderen Ländern. Er halte es für besonders wichtig, “zu wissen, was in Argentinien passiert und was in den anderen Ländern passiert”.

Wachsende Bedeutung des Onlinebereichs

Zum Ende des Donnerstagprogramms galt die Aufmerksamkeit ganz den deutschsprachigen Zeitungen in Südamerika – der “Brasil-Post”, dem “Argentinischen Tageblatt”, dem “Wochenblatt” in Paraguay sowie dem “Cóndor” in Chile. Dr. Eckhard Kupfer von der “Brasil-Post” in Sao Paulo erklärte, dass die Zeitung ein Minderheitenblatt sei und dass es “systematisch abwärts” gehe. Während es laut seiner Aussage 1846 noch 65 deutschsprachige Tageszeitungen in Brasilien gab, seien es heute lediglich noch zwei – eine Wochenzeitung sowie eine, die alle 15 Tage erscheint. Auch sei die Anzeigenakquise schwieriger geworden, da selbst deutschstämmige Unternehmen keine Marketingzukunft in den deutschen Zeitungen sehen.

Dr. Roberto Alemann, der Direktor des “Argentinischen Tageblatts”, blickte auf die lange Geschichte der Zeitung in Argentinien zurück, wo sie im Jahr 1889 gegründet wurde. Seitdem erlebte sie viele Höhen und Tiefen: Aufgrund der ablehnenden Haltung gegenüber der im Großteil Europas herrschenden Monarchie erlebte sie einen Anzeigenboykott. Als die Zeitung gegenüber dem Nationalsozialismus in Deutschland eine klare Oppositionshaltung einnahm, folgten ein Brandanschlag auf die Druckerei sowie Angriffe auf Redakteure. Nach Kriegsende erreichte das Blatt jedoch viele neue Leser. Auch unter der Regierung von Juan Domingo Perón wurde das “Argentinische Tageblatt” kritisch betrachtet und wurde sogar für zwei Monate verboten. Seit der technischen Revolution mit Computern und Offsetdruck wurde der Mitarbeiterstab stark abgebaut. Seit 1998 ist der argentinische Teil der Zeitung auch im Internet abrufbar, wo ihn mehrere tausend Besucher – die meisten im deutschsprachigen Raum Europas – lesen. In diesem Jahr erhielt die Zeitung den Medienpreis der deutschen Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland.

“Das Wochenblatt” in Paraguay, für das Jan Päßler als Vertreter angereist war, existiert erst seit drei Jahren. Die Online-Zeitung entstand fast zeitgleich mit der Einstellung der “Aktuellen Rundschau” in Paraguay. Es informiert Leser, die kein Spanisch können oder nicht spanischsprachige Medien Wort für Wort übersetzen möchten, über Kultur, Politik und Geschichte. Der “Cóndor” in Chile wurde von Ralph Delaval vorgestellt: Die Zeitung entstand 1916 aus der Verschmelzung verschiedener kleinerer Blätter. Heute gibt es auch eine Online-Version.

Dann richtete sich der Blick in Richtung Zukunft der deutschsprachigen Medien in Südamerika. Auf die Frage, wie diese aussehe, erläuterte Dr. Roberto Alemann das grundlegende Problem des Leserschwunds, mit dem alle Zeitungen zu kämpfen haben: “Junge Leute, die die deutsche Sprache beherrschen, lesen keine Zeitung mehr.” Aufgrund dessen waren sich alle Experten einig: Die Onlineausgaben werden eine wachsende Bedeutung erhalten. Dr. Eckhard Kupfer schrieb den virtuellen Versionen vor allem in Brasilien aufgrund der Größe des Landes hohe Wichtigkeit zu, da so neue Abonnenten und Leser erschlossen werden könnten. Denn durch die langen Wege könne die gedruckte Zeitung nicht alle Regionen so schnell erreichen, wie die Informationen aktuell seien. Er fügte auch hinzu, dass eine Wochenzeitung nur überleben könne, wenn sie in die Tiefe gehe und analysiere.

Auf die letzte Frage, ob eine Zusammenarbeit der verschiedenen deutschsprachigen Medien in Südamerika denkbar sei, zeigten sich die anwesenden Vertreter durchweg offen und äußerten, dass sie sich eine Kollaboration, zum Beispiel in Form von Artikelaustauschen mit den jeweils anderen Zeitungen gut vorstellen könnten. Dabei müsse jedoch darauf geachtet werden, dass die Themen auch für den Leserkreis in den entsprechenden Regionen relevant seien.

Der Kongress wurde am Freitagmorgen im Stadtparlament offiziell eröffnet, ging am Samstag in Temperley weiter und klang am Sonntag in Villa Ballester aus. Das elfte CAAL-Treffen wird im kommenden Jahr in Sao Paulo stattfinden.

Bild:
Die Vertreter der Zeitungen (v.l.n.r.) Dr. Eckhard Kupfer, Dr. Roberto T. Alemann, Jan Päßler sowie Ralph Delaval, und der Moderator (stehend) Manfred Grashof.
(Foto: Nina Obeloer)